Monatsarchiv: November 2010

Portugiesische Komödie startet in den deutschen Kinos

Das portugiesische Kino ist nicht unbedingt für seine heiteren Filme bekannt. Doch das soll sich nun ändern. In der kommenden Woche (9.Dezember) startet die Komödie dot.com in einigen ausgewählten Programm-Kinos  (Berlin-Mitte: Babylon, Stuttgart: EM, Köln: Filmhaus, Nürnberg: Cinecitta).

Im Film geht es um ein kleines Dorf im portugiesischen Norden, dessen Webseite zufällig genauso heißt wie das Mineralwasser eines multinationalen Konzerns.

Die Domain gehört angeblich der Firmaund muss sofort geräumt werden! Ansonsten drohen 500.000 Euro Schadenersatz. Doch nur die Dorfgemeinschaft kann die Seite tatsächlich löschen, und die hofft auf das große Geschäft. Ihre Logik:
Wenn die Webseite 500.000 Euro Schadensersatz wert ist, dann auch umgekehrt. Und so fordern sie als Ablöse eine halbe Million von der Firma. Die Situation gerät vollends außer Kontrolle, als die Presse von New York bis Hong Kong Wind von der Story bekommt.

dot.com vom Regisseur Luis Galvão Teles kam 2007 in die portugiesischen Kinos und wurde seither erfolgreich auf zahlreichen Filmfestivals präsentiert. Für alle, die nicht die Gelegenheit haben, den Film im Kino zu sehen, gibt es bei uns eine DVD (portugiesisch mit Untertiteln in englisch, spanisch und portugiesisch)

 

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Prémio LeYa 2010 ohne Preisträger

Wie die Jury unter Vorsitz von Manuel Alegre gestern bekannt gab, wird der mit 100.000 Euro dotierte Prémio LeYa in diesem Jahr nicht verliehen. Unter den eingereichten Texten fand sich offenbar keiner, der die gewünschte stilistische und narrative Qualität erreicht hat.

Preisträger in den vergangenen beiden Jahren waren der brasilianische Autor Murilo Carvalho für den Roman O rastro de Jaguar und der mosambikanische Autor João Paulo Borges Coelho für den Roman O olho de Hertzog.

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Gonçalo M. Tavares in Frankreich ausgezeichnet

Aprender a rezar na era da técnica ist der beste ausländische Roman des Jahres in Frankreich. Der Roman des portugiesischen Autors Gonçalo M. Tavares aus seiner „schwarzen“ Serie O Reino wurde gestern mit dem Prix du livre étranger Hyatt Madeleine ausgezeichnet. In Frankreich ist das Buch im Verlag Viviane Hamy mit dem Titel Apprendre à prier à l’ère de la technique erschienen.

Gonçalo M. Tavares ist einer der interessantesten portugiesischen Gegenwartsautoren. Mit Anfang 30 begann er zu veröffentlichen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon bald ein Dutzend fertige Bücher in der Schublade. Besonders die beiden Zyklen O Bairro und O Reino haben ihn in Portugal aber auch international bekannt gemacht. Vor wenigen Tagen ist sein neues Buch Uma Viagem à Índia, einer der spannendsten Titel des diesjährigen Literaturherbstes, in Portugal erschienen. In Sprache und Stil an das portugiesische Nationalepos, Die Lusiaden, angelehnt, begibt sich der Held Bloom (der nicht zufällig diesen Namen trägt) auf eine Reise. Die Literaturkritik hat begeistert auf das neue Werk reagiert, das in Kürze auch wieder in unserer Buchhandlung lieferbar sein wird.

 

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Grande Dicionário da Língua Portuguesa

Nach und nach werden auch in Portugal die Wörterbücher an die nach der Rechtschreibreform (acordo ortográfico) geltende neue Schreibweise angepasst.

In einer komplett überarbeiteten und erweiterten Ausgabe ist nun auch das einsprachige Großwörterbuch Grande Dicionário da Língua Portuguesa neu erschienen. Es dokumentiert alle Änderungen, die durch den acordo ortográfico entstanden sind und verzeichnet sowohl die alte als auch die neue Rechtschreibung. Auf knapp 1800 Seiten wurden über 400.000 Einträge mit zahlreichen etymologischen Hinweisen aufgenommen, berücksichtigt werden Neologismen und auch viele Wörter aus dem brasilianischen Portugiesisch, sowie aus den portugiesischsprachigen Ländern Afrikas und Asiens.

Auch optisch kann sich das Werk sehen lassen, das großformatige Wörterbuch ist in Leinen gebunden und wird im Schuber ausgeliefert. Es ist ab sofort bei uns in der Buchhandlung erhältlich.

Grande Dicionário da Língua Portuguesa (acordo ortográfico), ISBN 9789720015655

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Kalender 2011 – Teil 2

Endlich sind nun auch die Wandkalender für das kommende Jahr eingetroffen. Aus dem Stürtz Verlag gibt es erneut einen sehr schönen, großformatigen Brasilien-Kalender (Format 60×48 cm) mit Fotografien von Christian Heeb. Aufgenommen hat er unter anderem Landschaften im Pantanal und Amazonas, die Städte Salvador da Bahia, Olinda, Rio de Janeiro und Brasília.

Der Jenaer Fotograf Andreas Heidrich hat nach dem großen Erfolg im letzten Jahr erfreulicherweise wieder einen Portugal-Kalender veröffentlicht. Im Zentrum stehen hier Stadtimpressionen aus Lissabon und von den Stränden der Region Algarve.

Beide Kalender sind ab sofort in unserer Buchhandlung erhältlich.

Christian Heeb: Brasilien 2011, 27,95 EUR

Andreas Heidrich: Portugal 2011, 24,90 EUR

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José Saramago – Outros percursos, andere Reisen

Der portugiesische Schriftsteller und Nobelpreisträger José Saramago wäre in diesem Monat 88 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass organisieren die Portugiesische Botschaft in Berlin und das Instituto Camões die Veranstaltung

José Saramago – Outros percursos, andere Reisen
Am 25. November, um 19 Uhr, treffen in der Vertretung der Europäischen Kommission im Europäischen Haus in Berlin, Unter den Linden 78 vier der Übersetzer von José Saramago zusammen und werden über ihre Arbeit, ihre Erfahrungen und Begegnungen mit dem portugiesischen Literaturnobelpreisträger berichten.

Es nehmen teil: Marianne Gareis, Maria Eduarda Alvelos, Rainer Betterman und Sarita Brandt (Moderation)

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Schriftstellerprotest gegen die Schließung der DGLB

Dem immer lauter werdenden Protest gegen die geplante Schließung der Direcção Geral do Livro e das Bibliotecas (und Fusion mit der Biblioteca Nacional) haben sich nun auch fünfzehn namhafte portugiesische Schriftsteller (u.a. António Lobo Antunes, Lídia Jorge und Gonçalo M. Tavares) angeschlossen. In einem offenen Brief an die Kulturministerin Gabriela Canavilhas, der gestern von der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa veröffentlicht wurde, fordern Sie die Entscheidung zu überdenken.

In einer ersten Stellungnahme, nachzulesen in der Onlineausgabe des Público,  antwortet die Kulturministerin, dass die geplante Fusion keineswegs Stellenstreichungen oder drastische Kürzungen der bestehenden Programme vorsehe.

Die vom italienischen Professor und Literaturübersetzer Giorgio de Marchis begonnene Onlinepetition gegen die Schließung der DGLB hat inzwischen mehr als 1800 Unterzeichner, darunter viele Schriftsteller, Verleger und Kulturschaffende aus der ganzen Welt, die sich für den Erhalt der DGLB einsetzen. Unterschreiben kann man weiterhin hier.

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Eduardo Bueno: Brasil – uma história

In erweiterter und überarbeiteter Neuauflage ist jetzt der großformatige Band Brasil – uma história von Eduardo Bueno neu erschienen. Mit dem Slogan „O historiador pop“ bewirbt der Verlag seinen Autor auf dem Umschlag, und tatsächlich macht das Buch sehr lesbaren Eindruck, der durch die vielen Abbildungen noch unterstützt wird.  Eduardo Bueno hat bisher ca. 20 Titel veröffentlicht, die meisten haben die brasilianische Geschichte zum Thema. Er arbeitet als Journalist sowohl für Zeitungen als auch für das brasilianische Fernsehen.

Brasil – uma história bietet auf knapp 500 Seiten einen populärwissenschaftlichen Zugang zur brasilianischen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, die Regierungszeit von Lula wird bereits berücksichtigt. Das Buch ist ab sofort in unserer Frankfurter Buchhandlung und online erhältlich.

Eduardo Bueno: Brasil – uma história, LeYa Brasil 2010

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Prémio Portugal Telecom geht an Chico Buarque

Leite derramado, der 2009 erschienene Roman des brasilianischen Schriftstellers und Musikers Chico Buarque, wurde gestern in Brasilien mit dem Prémio Portugal Telecom ausgezeichnet. Damit erhielt Chico Buarque innerhalb weniger Tage bereits die zweite Auszeichnung, nachdem auch die Jury des Prémio Jabuti den Roman zum besten Buch des vergangenen Jahres gekürt hatte. Bisher liegt noch keine deutsche Übersetzung vor, sie ist jedoch bereits in Planung.

Der Prémio Portugal Telecom ist mit insgesamt 150.000 Reais dotiert, Chico Buarque erhält davon 100.000, die verbleibende Summe geht an Rodrigo Lacerda (für den Roman Outra Vida), der den zweiten Preis erhielt sowie an Armando Freitas Filho für den Lyrikband Lar.

 

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Dulce Maria Cardoso liest in Bamberg

Im Rahmen der Bamberger Herbstlese der Verlagsbuchhandlung Collibri stellt die portugiesische Autorin Dulce Maria Cardoso – im Augenblick Stipendiatin des Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg – ihren Roman Os meus sentimentos dem deutschen Publikum vor. Michael Kegler moderiert und übersetzt und wird auch einen kleinen Teil, des bisher noch nicht in deutscher Übersetzung erschienenen Buchs, in deutscher Sprache lesen.

Dulce Maria Cardoso ist eine der interessantesten zeitgenössischen Autorinnen aus Portugal und hat für ihr Werk schon zahlreiche Preise erhalten (zuletzt den Prémio PEN des portugiesischen Schriftstellerverbands)

Der Eintritt ist frei.

Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Concordiastr. 28, 96049 Bamberg
Dienstag, 23. November 2010, 19 Uhr

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