Der Prémio Camões, der bekannteste Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt, geht in diesem Jahr an den portugiesischen Essayisten und Übersetzer João Barrento. Der Preis wurde 1988 von den Regierungen Brasiliens und Portugals ins Leben gerufen und ist der höchstdotierte Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt. Alljährlich wird mit ihm ein portugiesischsprachiger Schriftsteller ausgezeichnet. Zuletzt erhielt 2022 der brasilianische Autor Silviano Santiago die Auszeichnung.
Für die deutsch-portugiesischen Kulturbeziehungen ist die Preisverleihung an João Barrento ein ganz besonderes Ereignis, denn João Barrento ist ein profunder Kenner der deutschsprachigen Literatur und hat viele Autorinnen und Autoren aus dem Deutschen ins Portugiesische übersetzt, unter anderem Goethe, Walter Benjamin, Paul Celan oder Robert Musil. Doch auch umgekehrt funktioniert hier der Kulturaustausch. Im Berliner Verlag Tranvia erschien 1999 das Buch Nelken und Immortellen, das sich essayistisch mit der portugiesischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts beschäftigt. Zuletzt bemühte sich João Barrento unter anderem um das Studium des Nachlasses der portugiesischen Autorin Maria Gabriela Llansol. Dazu gibt es hier ein Video.
João Barrento wurde am 26. April 1940 in Alter do Chão geboren. Er schloss sein Studium der Germanistik an der Fakultät für Literatur der Universität Lissabon ab und hat viele Essays, Literaturkritiken und Chroniken veröffentlicht. Er lehrte Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Geschichte und von 1986-2002 Übersetzungstheorie an der Universidade Nova de Lisboa .
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