Seit 2014 findet bei uns in der Buchhandlung in regelmäßigen Abständen von 4-6 Wochen ein portugiesischsprachiger Lesekreis statt. Nach dem sehr erfolgreichen Neustart in diesem Monat, geht es im Juni weiter.
Wir treffen uns das nächste Mal am Donnerstag, dem 30.6. 19.00 Uhrhier in der Buchhandlung und werden dann über den schon vielfach preisgekrönten Roman Torto Arado des brasilianischen AutorsItamar Vieira Juniorsprechen. Anmeldungen für den Lesekreis (falls Sie nicht ohnehin schon regelmäßig teilnehmen) gerne per Mail an info@tfmonline.de
Torto Arado ist in der Buchhandlung erhältlich. Die deutsche Übersetzung des Romans mit dem Titel Die Stimme meiner Schwester (dt. von Barbara Mesquita) erscheint übrigens schon Ende August. Wir freuen uns über Vorbestellungen.
Buchhandlung TFM, Frankfurt
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Desde 2014 encontrámo-nos regularmente na TFM para falar sobre livros de autores de língua portuguesa. Após o recomeço este mês, já marcámos o próximo encontro. Será no dia 30 de junho, às 19h00. Vamos falar sobre o livro Torto Arado do autor brasileiro Itamar Vieira Junior. Os livros estão disponíveis na livraria.
Politik, Theater, Musik und Performance aus Brasilien stehen im Mittelpunkt des Juni-Programms im Frankfurter Mousonturm.
Foto: Leo Aversa
Los geht es am Samstag, 4.Juni um 21.00 Uhr mit einem Konzert von Adriana Calcanhotto
Adriana Calcanhotto eine der renommiertesten Songwriterinnen Brasiliens. 2020 schrieb sie ihr neuestes Album „Só“, das Brazilian Funk mit Samba- und Bossa Nova-Rhythmen verbindet. Im Mousonturm-Konzert interpretiert sie aber auch einige ihrer Lieblingssongs wie „Music“ von Madonna, „Back to Black“ von Amy Winehouse und „Nature Boy“ von Eden Ahbez.
Im Diskurs um strukturellen Rassismus und geopolitische Realitäten hat sich die brasilianische Theatermacherin Christiane Jatahy einen festen Platz in Europas Theaterlandschaft erobert. Ihre Erzählungen sind Widerstand! Auch im neuen und finalen Teil ihrer Trilogie über Gewalt, der Performance „Depois do silencio – Nach der Stille“, die in Frankfurt kurz vor ihrer Uraufführung bei den Wiener Festwochen als Voraufführung gezeigt werden, sind die Verbindung von Rassismus und Kapitalismus und die bis heute andauernde koloniale Gewalt zentrales Thema. Inspiriert vom preisgekrönten Roman „Torto Arado“ des Autors Itamar Vieira Júnior, dessen Roman im Herbst in deutscher Übersetzung erscheint und der in diesem Jahr noch nach Frankfurt kommen wird, kämpfen die Protagonistinnen gegen eine Weltordnung, die Menschen aufteilt in diejenigen, die Land, Freiheit und Identität besitzen, und diejenigen, deren Existenz keinen Wert hat. Jatahy befragt dafür mit ihren Schauspielerinnen die Geschichte Brasiliens und damit auch jene der europäischen Profiteure.
Die Voraufführungen finden am 6. und 7. Juni., 20 Uhr statt; an beiden Abenden gibt es um 19.30 Uhr Einführung von Mousonturm-Intendant Matthias Pees.
Ebenfalls am 6. Juni, 18 Uhr; Mousonturm Lokal widmet sich der Diskussionsabend unter dem Motto „Geht der Albtraum in Brasilien zu Ende?“ den Auswirkungen der verheerenden, destabilisierenden Politik Bolsonaros und Perspektiven eines Neuanfangs nach den brasilianischen Wahlen im Herbst. Es diskutieren die Juristin und Publizistin Paula Macedo Weiß, der Journalist Andreas Nöthen, der zwei Bücher zu Lula und Bolsonaro veröffentlicht hat und Niklas Franzen, der als politischer Korrespondent die politischen Entwicklungen in Brasilien mit einem Augenmerk auf rechtsextremistische, demokratiefeindliche Bestrebungen beobachtet. Von Niklas Franzen ist zum Thema gerade das Buch Brasilien über alles. Bolsonaro und die rechte Revolte. Den Abend moderiert Michael Kegler.
Tickets für alle Veranstaltungen können Sie bei uns im Vorverkauf erwerben.
Wir freuen uns sehr, dass die über viele Jahre erfolgreiche Reihe Brasilesen nach einer langen Pause jetzt fortgesetzt wird. Ziel ist es weiterhin, brasilianische Autorinnen und Autoren und damit die brasilianische Literatur hierzulande bekannter zu machen. Im Juni wird Tatiana Salem Levy zu Gast sein.
Sie liest am Mittwoch, dem 8. Juni, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei/Zentralbibliothek Frankfurt, Hasengasse 4 aus ihrem beeindruckenden Roman Vista Chinesa, der in diesem Jahr in der deutschen Übersetzung von Marianne Gareis im Secession Verlag für Literatur erschienen ist. Michael Kegler moderiert und übersetzt. Der Eintritt ist frei.
Tatiana Salem Levy verarbeitet in Vista Chinesa, dessen Handlung in Rio de Janeiro kurz vor den Olympischen Spielen 2014 beginnt, mit äußerstem Feingefühl die Geschichte einer Vergewaltigung, die ihr von einer Freundin anvertraut wurde. Eine absolute Leseempfehlung, wenn auch kein leichtes Buch in diesen ohnehin schwierigen Zeiten.
Vista Chinesa hat zu Recht ganz herausragende Kritiken in der deutschen Presse erhalten, unter anderem im Deutschlandfunk, in der F.A.Z. (Artikel gebührenpflichtig) und im SWR.
Die Reihe Brasilesen wird vom Brasilianischen Generalkonsulat in Frankfurt unterstützt. Weitere Lesungen in diesem Jahr sind bereits geplant, u.a. mit Luiz Ruffato und Itamar Vieira Junior.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen am 8. Juni. Wie üblich sind wir mit einem Büchertisch vor Ort. Bitte beachten Sie, dass am 8. Juni in Frankfurt der JPMorgan Lauf stattfindet, daher empfiehlt sich eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad.
Das neutrale Portugal wurde während des Zweiten Weltkriegs zum wichtigsten europäischen Fluchttor nach Übersee. Die Zahl der Verfolgten, die in Portugal Zuflucht fanden, liegt laut Schätzungen zwischen 50.000 und 80.000. Viele bekannte Persönlichkeiten waren darunter wie Hannah Arendt, Heinrich und Nelly Mann, Golo Mann, Marta, Lion Feuchtwanger, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel…
Bei beiden Büchern handelt es sich um Übersetzungen (aus dem Portugiesischen von Sarita Brandt und Renate Heß bzw. Englischen von Felix Kurz und Daniel Fastner).
Irene Flunser Pimentel promovierte in Institutionsgeschichte und zeitgenössischer Politik an der Universidade Nova de Lisboa und ist Forscherin am Institut für Zeitgeschichte. Sie ist Autorin und Mitautorin von mehr als 20 Büchern über die portugiesische Geheimpolizei PIDE, die portugiesische Diktatur, die Frauenfrage, Juden in Portugal, Spionage, Portugal im Zweiten Weltkrieg und den Holocaust. Diesen Monat erscheint in Portugal ihr neuestes Werk über Spitzel der PIDE Informadores da PIDE. Uma Tragédia Portuguesa
Marion Kaplan ist Professorin für Modern Jewish History an der New York University. Sie veröffentlichte zahlreiche Studien zur deutsch-jüdischen Geschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, insbesondere zur Geschlechter- und Alltagsgeschichte. Transit Portugal wurde im englischen Original 2020 veröffentlicht und enthält im Quellenverzeichnis übrigens zahlreiche Titel von Irene Flunser Pimentel. Neben der deutschen Übersetzung erschien in diesem Jahr auch eine portugiesische Ausgabe mit dem Titel Os Refugiados Judeus de Hitler.
Es ist sicher ein großes Glück, zeitgleich zwei Sachbücher von ausgewiesenen Spezialisten zur Geschichte dieser Zeit vergleichen zu können. Denn das Thema Exil in Portugal kommt zwar in einigen Romanen wieNacht in Lissabon von Erich Maria Remarque oder Nacht über Lissabon von Leopoldo Brizuela prominent vor, die historischen Hintergründe sind hierzulande aber vielleicht nicht so bekannt.
Der mit 12.000 Euro dotierte O Grande Prémio de Crónica e Dispersos Literários des portugiesischen Schriftstellerverbandes (Grande Prémio APE) geht in diesem Jahr an bekannten angolanischen Autor José Eduardo Agualusa. Er wird für seinem im letzten Jahr erschienenen Band O Mais Belo Fim do Mundo ausgezeichnet, der Kurzprosa (Chroniken, Erzählungen und tagebuchähnliche Aufzeichnungen) aus den Jahren 2018-2021 enthält.
Es sind Texte, die diese seltsamen und etwas rätselhaften Zeiten der letzten Jahre widerspiegeln. Das Buch wandelt zwischen Fiktion und Essay, ohne den Grenzen zwischen den Genres allzu viel Bedeutung beizumessen.
Der Preis wird am 26. Mai in der Stadt Loulé verliehen, die auch als Sponsor für das Preisgeld fungiert. Im letzten Jahr war Lídia Jorge für den Band Em todos os sentidos prämiert worden.
Eine der größten Herausforderungen beim Erlernen der portugiesischen Sprache ist neben der Aussprache sicher das Hörverständnis. Das hören wir auch immer wieder von Lernenden.
Ein neues Übungsreihe aus dem Verlag Lidel mit dem Titel Compreensão Oral em Ação der Autorinnen Carla Oliveira und Luísa Coelho, die schon so erfolgreiche Titel wie Português em Foco oder Aprender Portuguêsentwickelt haben, soll hier Unterstützung leisten.
Erschienen ist zunächst der Band für dieNiveaus A1/A2 – Compreensão Oral em Ação. Im Laufe des Jahres sollen dann noch zwei weitere Bände für mittleres und fortgeschrittenes Niveau veröffentlicht werden.
Das Buch enthält insgesamt etwa 100 Übungen verschiedener Art. Es geht zum Beispiel um Hörtexte mit richtig/falsch Antworten, das Vervollständigen von Lückentexten oder die Identifikation der richtigen Laute etc. Das komplette Audiomaterial zum Buch wird vom Verlag als Download zur Verfügung gestellt, ein Lösungsschlüssel ist im Buch enthalten.
Ähnliche Übungsbücher sind bereits für den Grammatikthemen Verben in der Vergangenheit (Verbos no passado) und dem richtigen Gebrauch von Präpositionen (Preposições em ação) erschienen.
Alle vorgestellten Titel gibt es wie immer bei uns in der Buchhandlung, stöbern Sie gern speziell in der Kategorie Portugiesisch lernennach.
Liebhaber der portugiesischen und brasilianischen Küche können sich auf Nachschub für das Kochbuchregal freuen. Gleich zwei großformatige Kochbücher erscheinen dieser Tage.
Portugal – The Cookbook von Leandro Ferreira enthält 550 Rezepte (in englischer Sprache) und ist bei Phaidon erschienen. Der Autor Leandro Carreira begann seine kulinarische Laufbahn im Restaurant Mugaritz von Andoni Luis Aduriz im spanischen Baskenland, bevor er nach London kam und mit Nuno Mendes (vom dem es mit Lisboeta ein Kochbuch gibt) im Viajante als Küchenchef arbeitete. Londrino, sein erstes Restaurant, wurde 2017 in Bermondsey in Großbritannien eröffnet. Das Kochbuch ist sehr umfangreich, klassisch aufgebaut und schön fotografiert und enthält neben Klassikern, die in keinem Portugal-Kochbuch fehlen dürfen, auch viele regionale Spezialitäten aus Portugal.
Sehr erfreut sind wir auch über die zweite Neuerscheinung Brasilien – Das Kochbuch von Vania Ribeiro Ihle, erschienen in der Edition Michael Fischer, und Anfang Mai lieferbar, denn zur brasilianischen Küche ist schon seit vielen Jahren nichts mehr Neues auf Deutsch erschienen.
Vania Ribeiro Ihle ist in São Paulo, Brasilien geboren und kam erstmals 1989 nach Deutschland. Nach vielen Jahren als Unternehmerin in Berlin kehrte sie für 8 Jahre mit ihrem Mann zurück in die brasilianische Heimatstadt. Inzwischen lebt sie in Neu-Ulm ihre Leidenschaft als Köchin aus. Seit 2018 gibt sie in der Ulmer-Kochschule „Yans Kitchen“ brasilianische Kochkurse und begeistert ihre Kursteilnehmer mit ihren kulinarischen Wurzeln. Enthalten sind hier über 80 authentische Rezepte, unter anderem Ceviche, Feijoada & Picanha, aus vielen Landesteilen vom Amazonas bis nach Rio de Janeiro zum Nachkochen für zu Hause – mit Reisereportagen und stimmungsvollen Impressionen. Die Rezepte wurden sehr schön von Sabrina Sue Daniels in Szene gesetzt.
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