Monatsarchiv: März 2014

TFM – in eigener Sache

Teo Ferrer de Mesquita/Petra Noack, Copyright: TFM - Centro do Livro

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, Amigas e Amigos

Ab April wird meine langjährige Mitarbeiterin Petra Noack, die vielen von Ihnen/Euch vertraut ist, Eigentümerin der Buchhandlung und des Verlags TFM.
Durch ihre Kompetenz und Leidenschaft für die portugiesischsprachigen Literaturen ist sie die ideale Nachfolgerin und wird Buchhandlung und Verlag, die ich vor 34 Jahren gegründet habe, mit großem Einsatz fortführen. Ich selbst werde ihr weiterhin beratend zur Seite stehen.
In diesem Sinne hat meine Buchhändler- und Verlegerkarriere einen glücklichen Abschluss gefunden, auch wenn es kein endgültiger Abschied sein soll, denn ich freue mich, Sie/Euch bei vielen Gelegenheiten – Lesungen, Buchmessen oder von Zeit zu Zeit in der Buchhandlung – wiederzusehen und bitte für meine Nachfolgerin um Ihr/Euer Vertrauen, Ihre/Eure Neugier auf neue Literatur und Musik und Ihre/Eure Zusammenarbeit, die Sie/Ihr mir selbst über viele Jahre hinweg entgegenbracht haben.

Herzliche Grüße und bis bald
Teo Ferrer de Mesquita

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A partir de abril, a minha colaboradora de longos anos, Petra Noack, que muitos certamente conhecem, passará a ser a proprietária e gerente da livraria TFM e da editora associada.

Como indica o facto de permanecerem as iniciais do meu nome, o projeto que iniciei há 34 anos, uma livraria e editora especializadas nas literaturas e temas lusófonos, terá continuidade. Petra Noack, pela competência e dedicação que ao longo dos anos lhe dedidou, é a pessoa ideal para assumir o futuro da empresa, da qual passo a ser meramente „conselheiro“. Peço para ela a confiança, o interesse para novos livros e a colaboração que agradeço e me orgulho de ter merecido dos meus clientes.
Isto não é nenhuma despedida e espero revê-los ainda em muitas ocasiões: leituras, feiras do livro ou simplesmente de vez em quando aqui na livraria

Melhores cumprimentos e até breve
Teo Ferrer de Mesquita

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João Ricardo Pedro neu in deutscher Übersetzung und auf Lesereise

Im vergangenen Jahr stand wegen des Buchmesseschwerpunkts die brasilianische Literatur mit sehr vielen Neuerscheinungen in deutscher Übersetzung im Fokus. Die Frühjahrsprogramm der deutschen Verlage versprechen nun nach längerer Flaute wieder einige Übersetzungen portugiesischer Autoren, die wir in loser Folge hier ankündigen werden.

João Ricardo Pedro: Wohin der Wind uns trägtEben bei Suhrkamp erschienen ist von João Ricardo Pedro der mit dem Prémio Leya ausgezeichnete Roman O teu rosto será o último, der in der Übersetzung von Marianne Gareis den deutschen Titel Wohin der Wind uns weht trägt.

Als der Roman 2012 in Portugal erschien, hat er dort einiges Aufsehen erregt. João Ricardo Pedro, der vorher nicht als Autor in Erscheinung getreten war, hat den Roman während einer Phase längerer Arbeitslosigkeit, innerhalb von zwei Jahren geschrieben. Das Ergebnis ist ein drei Generationen umspannender Rom über Musik und Gewalt, über die Liebe und das Schicksal, dessen Handlung am 25.April 1974 im Alentejo beginnt.

João Ricardo Pedro stellt seinen Roman in den nächsten Tagen in Berlin, München und Leipzig vor, hier die Termine:
31.03.2014, 19:30 Uhr, Literaturhaus Leipzig, Der Autor im Gespräch mit Claudia Gatzemeier. Übersetzung: Cornelia Döll, Lesung des deutschen Textes: Andreas Dyszewski
01.04.2014, 19:00 Uhr,Ibero-Amerikanisches Institut Berlin, Begrüßung vom Verlag: Frank Wegner, Moderation: Claudia Kramatschek, Übersetzer: Markus Kremer, Lesung des deutschen Textes: Carsten Andörfer
02.04.2014, 19:30 Uhr, München,Buchhandlung Kunst- und Textwerk, Ligsalzstr. 13,  Moderation und Übersetzung: Wanda Jakob, Lesung des deutschen Textes: Sebastian Winkler

Original und deutsche Übersetzung gibt es wie immer in unserer Buchhandlung.

João Ricardo Pedro: Wohin der Wind uns weht trägt. Suhrkamp, 18,95 EUR

João Ricardo Pedro: O teu rosto será o último, Leya, 9,80 EUR

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Hans-Christian-Andersen Preis geht an Roger Mello

Der brasilianische Illustrator und Kinderbuchautor Roger Mello erhält den diesjährigen Hans-Christian-Andersen Preis im Bereich Illustration.  Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und gilt weltweit als die größte Auszeichnung im Bereich Kinderbuch und Illustration.  Als beste Autorin wurde die Japanerin Nahoko Uehashi ausgezeichnet.

Die Preisträger wurden auf der in dieser Woche stattfindenden Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Brasilien ist in diesem Jahr Gastland der Messe, dementsprechend war die Freude beim anwesenden Roger Mello wie auch die Schar der Gratulanten groß.

Roger Mello war im vergangenen Jahr mehrmals in Deutschland und hat hier auch seine Illustrationen ausgestellt. Informationen zum Autor finden sich daher u.a.

auf der Seite der Frankfurter Buchmesse, in einem Artikel der Frankfurter Rundschau und auf der Seite der Internationalen Jugendbibliothek in München.

Wer sich für die Bücher von Roger Mello im Original interessiert, schaut am besten einmal bei uns im Laden oder auf unserer Webseite vorbei.

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Aprender alemão – neues Lehrbuch für Deutsch als Fremdsprache

Alemão. Deutsch als FremdspracheLeuchtturm, Strandkorb und ein Gartenzwerg zieren das Cover des neuen Titels Alemão. Deutsch als Fremdsprache in der Reihe „Sprachkurs Plus“ aus dem Cornelsen Verlag.  Das deutschsprachige Lehrbuch enthält  aktuelle Texte, klare und knappe Anleitungen, viele Übungen sowie Informationen zum Alltag in deutschsprachigen Ländern. Es reicht bis zum Niveau A2 des Europäischen Referenzrahmens.  Im beiliegenden Begleitbuch sind die oortugiesischen Übersetzungen zu den Anleitungen sowie Lösungen, Hilfen zur deutschen Aussprache, ein ausführliches Vokabelverzeichnis und grammatikalische Erklärungen enthalten. Zum Set gehören außerdem zwei CDs mit aktuellen, authentischen Dialogen und Übungen für Hörverständnis sowie Aussprache. Die Audiodateien können zusätzlich auch als MP3-Datei heruntergeladen werden.
Dieser Sprachkurs ist auch für anderen Ausgangssprachen (z.B. Englisch, Französisch, Griechisch, Polnisch, Russisch, Spanisch) erhältlich.

Sprachkurs Plus Anfänger Alemão – Deutsch als Fremdsprache, Cornelsen 2014, 22,95

natürlich bei uns in der Buchhandlung oder über unseren Webshop erhältlich.

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Bernardo Kucinski liest am 27. März im Club Voltaire

Bernardo Kucinski: K. oder die verschwundene TochterZwei wichtige politische Ereignisse jähren sich in diesem Frühjahr. Am 31. März 2014 jährt sich der Militärputsch in Brasilien zum fünfzigsten Mal, am 25. April wird der vierzigste Jahrestag der Nelkenrevolution in Portugal begangen.

Für beide Tage gibt es auch in Deutschland zahlreiche Veranstaltungen. In Berlin hat sich die Initiative Nunca  mais/Nie wieder gegründet, die von März bis Juni bundesweit Filmreihen, Workshops und Gesprächsrunden mit namhaften Experten und Zeitzeugen organisiert. In diesem Rahmen finden auch zwei Veranstaltungen in Frankfurt statt.

Am Donnerstag, dem 27. März um 19.30 Uhr stellt der brasilianische Schriftsteller Bernardo Kucinski sein im Transit-Verlag erschienenes Buch K. oder Die verschwundene Tochter im Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 vor. Die Lesung wird von Sarita Brandt moderiert und übersetzt, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird vom brasilianischen Kulturzentrum CCBF e.V. unterstützt.
São Paulo in den siebziger Jahren. K., Besitzer eines Geschäfts für Herrenmode, wartet seit vielen Tagen auf ein Lebenszeichen seiner Tochter, Dozentin an der Universität São Paulo: dort sei sie seit zwei Wochen nicht mehr erschienen. Er fragt ihre Freunde, Bekannte, geht mit ihrem Foto zur Polizei – bis er schließlich auf Umwegen erfährt, dass sie seit Jahren ein Doppelleben führte und mit ihrem Mann verdeckt politisch arbeitete.

Bernardo Kucinski, 1937 in São Paulo als Sohn einer pol­nisch-jüdischen Einwandererfamilie geboren, arbeitet als Wis­senschaftler und Journalist und war nach dem Ende der Diktatur lange Jahre enger Berater des Präsidenten Lula da Silva.  Er gilt auch als wichtige Stimme der Angehörigen der desaparecidos – Menschen, die in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur (1964 bis 1985) gefangen genommen oder verschleppt wurden und seitdem als vermisst gelten. Dieses Schicksal widerfuhr auch Kucinskis Schwester Ana Rosa Kucinski Silva. Diese hatte sich Ende der 1960er Jahre einer Widerstandsgruppe angeschlossen, wurde 1974 gemeinsam mit ihrem Mann festgenommen und gilt seither als verschwunden.

Bereits am Mittwoch, dem 26. März um 20.00 Uhr wird im Mal Sehn Kino,  Adlerflychtstr. 6, Hinterhaus,  der Film A Memória que me contam von Lúcia Murat im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. Die Regisseurin wird anwesend sein, der Abend wird von medico international unterstützt.

Die brasilianische Regisseurin und Ex-Guerillera erzählt in „A memoria que me contam“ (Erinnerungen, die mir erzählt wurden) die Auseinandersetzung zwischen zwei sich nahe stehenden, sich entfremdeten Generationen. Eine Gruppe alter Freunde, die einst Mitglieder des radikalen brasilianischen Widerstandes waren, kommt am Sterbebett ihrer charismatischen Wortführerin wieder zusammen. Sie reflektieren die gemeinsame Vergangenheit und scheitern an der Gegenwart im Konflikt mit ihren erwachsenen Kindern.

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Marianne Gareis und Michael Kegler erhalten Übersetzerpreis

Der Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW wird in diesem geteilt und geht an die beiden Übersetzer Marianne Gareis und Michael Kegler. Wir freuen uns sehr und gratulieren herzlich.

Jurybegründung:

Der Straelener Übersetzerpreis zeichnet in diesem Jahr zu gleichen Teilen zwei Übersetzer aus dem brasilianischen Portugiesisch aus: Marianne Gareis und Michael Kegler.

Marianne Gareis

Machado de Assis: Dom CasmurroDer Roman Dom Casmurro des Brasilianers Joaquim Maria Machado de Assis (1839 – 1908) gewinnt in dieser Neuübersetzung eine Lebendigkeit, die die blitzende Ironie und die subtile Menschenkenntnis dieses Meistererzählers in aller Frische hervortreten lässt. Indem Marianne Gareis dem Original genau nachspürt und auf die feinsten Nuancen horcht, gibt sie den deutschsprachigen Lesern einen Roman in die Hand, der in seiner spielerischen Leichtigkeit und überraschenden Lakonie zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum seinesgleichen hat. In ihrer Treue zum Original zeigt die Übersetzung, dass ein mit gutem Grund „klassischer“ Roman keiner forcierten sprachlichen Auffrischung bedarf, um den Bogen zum Heute zu schlagen.

Michael Kegler

Luiz Ruffato: Es waren viele PferdeEs waren viele Pferde (Eles eram muitos cavalos) des brasilianischen Autors Luiz Ruffato (*1961), eine „literarische Installation“ in 69 Miniaturen, die an einem einzigen Tag des Jahres 2000 in der Megacity São Paulo spielt, ist ein sprachlicher Überfall auf den Leser. Vom Übersetzer fordert der rasante Text ein atemloses Tastenspiel in allen Registern. Michael Kegler ist es gelungen, das harte Flackern und die nervöse Sprunghaftigkeit des Großstadtszenarios mit sicherem Gespür für Rhythmus und Sprachmelodie ins Deutsche zu bringen. So öffnet er uns Lesern, mit dem Einfallsreichtum seiner sprachlichen Mittel, einen Blick auf eine Lebenswelt, die unabweislich heutig ist, so beunruhigend wie faszinierend.

Die Jury teilt den Preis, da die beiden Übersetzer der ganzen Spannbreite der brasilianischen Literatur zwischen erster spielerischer Moderne und harter, keiner Gewissheit sicheren Gegenwartsliteratur überzeugend Ausdruck verschafft haben.

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A floresta de Jonathas – nächste Woche im Mal Sehn Kino

Das Frankfurter Programmkino Mal Sehn zeigt in der Woche vom 13.-19.März jeweils um 21.45 den brasilianischen Film A floresta de Jonathas (Im dunklen Grün) von Sergio Andrade in der portugiesischsprachigen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

A floresta de JonathasErzählt wird die Geschichte der Brüder Jonathas und Juliano, die mit ihren Eltern im ländlichen Amazonasgebiet. Die Familie erntet und verkauft Früchte an einem Obststand an der Straße. Das Verkaufshäuschen sichert nicht nur ihr Auskommen, sondern dient in der schwach besiedelten Gegend auch als Ort für Begegnungen und Börse für Neuigkeiten aus dem Rest der Welt.

Juliano, der ältere der beiden Brüder ist aufgeschlossen und locker, er flirtet gerne mit den Touristinnen. Jonathas hingegen ist gewissenhaft und zurückhaltend. Als die beiden jungen Männer auf Milly, eine Besucherin aus der Ukraine und ihren Begleiter, den indigenen Brasilianer Kedassere, treffen, finden die jungen Leute sich alle sehr sympathisch. Die vier wollen zusammen ein Wochenende im Dschungel campen. Gegen den ausdrücklichen Willen seines Vaters begibt sich Jonathas, der besonders Milly imponieren will, in das Abenteuer und verirrt sich im Dschungel.

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