Monatsarchiv: Juni 2011

Literaturpreis für Gonçalo M. Tavares

Der portugiesische Schriftsteller Gonçalo M.Tavares erhält einen weiteren Literaturpreis. Die  Schriftstellervereinigung Associação Portuguesa de Escritores (APE) zeichnet ihn in diesem Jahr zusammen mit den Kulturministerium für den im letzten Jahr erschienenen Roman Viagem a Índia aus.

Der Grande Prémio Romance/Conto APE ist mit 15.000 Euro dotiert und gilt als einer der wichtigsten literarischen Auszeichnungen Portugals. Die Jury unter Vorsitz von José Correia Tavares entschied sich in einer Mehrheitsentscheidung für Tavares‘ Roman, der im Stil eines Epos geschrieben ist und Bezug auf den bekanntesten Klassiker der portugiesischen Literatur, Die Lusiaden, von Luís Vaz de Camões nimmt.

Gonçalo M. Tavares wurde 1970 geboren und hat für sein in wenigen Jahren erschienenes, schon sehr umfangreiches Werk bereits zahlreiche renommierte Preise erhalten, u.a. den Prémio Saramago, den Preis der Literaturzeitschrift LER und den Prémio Portugal Telecom.

In deutscher Übersetzung liegt bisher nur der Kurzgeschichtenband Wasser, Hund, Kopf, Pferd vor. Sein bisher erfolgreichster Roman Jerusalem wird aber in nicht allzu ferner Zukunft auch in Deutsch veröffentlicht werden.

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Francisco José Viegas wird Kulturstaatssekretär

Die neu gewählte portugiesische Mitte-Rechts-Regierung wurde am vergangenen Freitag vorgestellt, ihr gehören 11 Minister an,  und den Sparmaßnahmen (5 Ministerium weniger als in der Vorgängerregierung) ist auch das Kulturministerium zum Opfer gefallen. Der portugiesische Schriftsteller Francisco José Viegas (von dem auch in Deutschland einige Krimis übersetzt wurden) wird in Zukunft als dem Ministerpräsidenten unterstellter Staatssekretär für den Kultursektor verantwortlich sein. Viegas hatte als parteiloser Kandidat auf der Liste der jetzigen Regierungspartei PSD ein Mandat in der nordportugiesischen Stadt Bragança gewonnen.

Die ersten Reaktionen auf die Nominierung Viegas‘, der zuletzt den portugiesischen Verlag Quetzal geleitet hat und Chefredakteur der Literaturzeitschrift LER war, fielen überwiegend positiv aus, obwohl insgesamt der Wegfall des Kulturministeriums für Kritik sorgte. Viegas hat neben seiner verlegerischen und schriftstellerischen Tätigkeit umfangreiche Erfahrungen als Journalist (Rundfunk, Fernsehen und Print).

Bleibt abzuwarten, welche Kulturpolitik sich mit dem sicher knapp bemessenen Budget in den nächsten Jahren realisieren lässt.

 

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Gedenken an José Saramago

Der Todestag von José Saramago jährt sich morgen zum ersten Mal. Gegenüber der gleichnamigen, von ihm noch mitbegründeten Stiftung, die ihren Sitz in der Lissabonner Innenstadt hat, wird sein Asche unter einem alten Olivenbaum aus Saramagos Heimatstadt Azinhaga ihre letzte Ruhestätte finden.

Seine Frau Pílar del Rio hat das erste Jahr ohne José Saramago  im Blog der Fundação José Saramago beschrieben (in portugiesischer Sprache).

Die Publikation Palavras para José Saramago, die Dokumente von mehr als 20 bekannten Persönlichkeiten vereint, wird morgen vorgestellt, ebenso ein neues Kinderbuch aus der Feder von José Saramago mit dem Titel O Silêncio da água. Beide werden in Kürze bei uns lieferbar sein. In einer Neuauflage erscheint der einige Zeit vergriffene Titel Viagem a Portugal (Die portugiesische Reise), dem ein Vorwort von Claudio Magris vorangestellt ist.

Für den Herbst hat der portugiesische Verleger die Veröffentlichung des ersten Romans Saramagos Clarabóia angekündigt. Der Roman entstand Anfang der 1950er Jahre, viele Jahre vor  Titeln wie Memorial do convento oder Levantado do chão, die ihm späten Erfolg bescherten.

Der Hamburger Verlag Hoffmann und Campe hat in diesem Frühjahr den  von Niki Graça übersetzten Lyrikband Über die Liebe und das Meer veröffentlicht. Im August erscheint Kain (Caim), Saramagos letzter Roman, in deutscher Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner.

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Sina Nossa in Frankfurt

Sina Nossa, die Fado-Gruppe aus Nordrhein-Westfalen (Anabela Ribeiro (voc), André Krengel (g), Ivo Guedes (g, portugiesisch), Adélio Lopes (akk), Jorge Rodrigues (perc, voc), André de Cayres (b), Armindo Ribeiro (p, voc)), gibt am 25. Juni, 20.00 Uhr ein Konzert im Internationalen Theater Frankfurt, Hanauer Landstrasse 5-7 (Zoo-Passage)
60314 Frankfurt am Main

Karten zum Preis von 20 EUR / ermäßigt 17 EUR können direkt beim Internationalen Theater bestellt werden.

Informationen zur Gruppe, ihrem Profil und ihrer Geschichte bietet die Webseite von Sina Nossa.

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Chega de Saudade – João Gilberto wird 80

Der seit vielen Jahren zurückgezogen lebende Bossa Nova Mitbegründer João Gilberto feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Die deutschsprachige Presse widmet ihm eine ganze Reihe von Artikeln:

taz – „Zenmeister der Tropen“

Süddeutsche

Welt – „Leicht wie die Sehnsucht“

Tagesspiegel – João Gilberto und die Leichtigkeit des Kolibris

Die Zeit – „Die Stimme des Bossa Nova“

Empfehlenswert auch die vor kurzem bei Rogner&Bernhard in Buchform erschienene Reportage von Marc Fischer Hobalala – Auf den Spuren von João Gilberto.

Am besten feiert man den João Gilbertos Geburtstag jedoch mit seiner immer noch großartigen, zeitlosen Musik, zum Beispiel vom Album Chega de Saudade.

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