Monatsarchiv: April 2018

José Eduardo Agualusa: O Paraíso e outros Infernos

Eben erschienen ist ein neues Buch des angolanischen Autors José Eduardo Agualusa, der auch hierzulande schon bekannt und übersetzt ist. Es trägt den schönen Titel O Paraíso e outros Infernos (deutsch etwa: „Das Paradies und andere Höllen“) und enthält in chronologischer Abfolge die Kolumnen, die er seit 2013 bis heute regelmäßig in der brasilianischen Zeitschrift Globo sowie im angolanischen Onlineportal Rede Angola veröffentlicht hat. Außerdem sind einzelne Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 2013-2018 enthalten.

Die Themen der Texte sind dementsprechend ganz unterschiedlich und reichen von der portugiesischen Literatur über die aktuelle politische Situation in Angola, von der Traumtheorie bis zur Schönheit der Ilha de Moçambique, doch immer im besonderen literarischen Stil Agualusas, der die Grenzen der Zeit und des Zufalls überschreitet.

Da das Buch noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen ist, möchten wir Ihnen außerdem noch Agualusas letzten Roman Eine allgemeine Theorie des Vergessens (Teoria geral do esquecimento), Deutsch von Michael Kegler, erschienen bei C.H. Beck ans Herz legen.

José Eduardo Agualusa: O Paraíso e outros Infernos, Quetzal 2018

José Eduardo Agualusa: Eine allgemeine Theorie des Vergessens C.H. Beck 2017

 

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Jorge Amado: Tote See (Mar Morto) – neu in deutscher Übersetzung

Der S. Fischer Verlag erfreut uns mit einem weiteren Buch aus dem umfangreichen Werk von Jorge Amado. Eben erschienen ist Tote See (Mar Morto) in der Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner.  Zuletzt wurden 2012 und 2013 Die Werkstatt der Wunder (Tenda dos milagres) und Zwei Geschichten von der See (A morte e a morte de Quincas Berro D’Água und Os Velhos marinheiros ou o capitão-de-longo-curso) veröffentlicht.

»Tote See« ist eine melancholische Liebeserklärung an seine Heimat Brasilien und ein wahres Märchen vom Leben der Hafenbewohner von Bahia, die Tradition, Leid und Liebe an die tote See fesseln. Die Kanuschiffer von Bahia sterben jung, so ist es und so war es schon immer. Nur Livia, Bahias Schönste, kann sich nicht an die stürmischen Nächte am Strand gewöhnen, in denen sie bangend nach dem Valente Ausschau hält, dem Segelschiff, das ihren Manuel sicher aus den dunklen Fluten tragen soll.

Wenn die Nacht zu früh hereinbricht und der Wind mit voller Kraft über die See zieht, wird Iemanjá, die Herrin des Meeres, die schönste aller Frauen, einige Männer zu sich holen. Die Klagen der Witwen vermischen sich dann mit den Lustschreien der Frauen, denen die See ihre Männer zurückgeschickt hat.

Jorge Amado: Tote See, S.Fischer, 2018, 24,00 EUR (ab sofort bei uns in der Buchhandlung erhältlich, online natürlich auch)

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Machado de Assis: Das babylonische Wörterbuch

Seit letztem Jahr gibt es die bibliophilen Manesse-Bändchen in neuem Design. Geblieben sind das handliche gebundene Format, die farbige Fadenheftung,  Schutzumschlag und Lesebändchen.

Das babylonische Wörterbuch von Machado de Assis ist nun in Übersetzung von Marianne Gareis und Melanie P. Strasser neu in der Reihe erschienen. Versammelt sind in diesem Band dreizehn ausgewählte Erzählungen, allesamt in Neu- oder Erstübersetzung. Joaquim Maria Machado de Assis, berühmtester Klassiker Brasiliens und Vorbote des Magischen Realismus, stellt in seinen Erzählungen ironisch alle Konventionen auf den Kopf. Lustvoll spielt er mit den Erwartungen seiner Leser und lotet Grenzen aus: von Gut und Böse, Vernunft und Wahnsinn, bürgerlichem Schein und Sein. Abgerundet wird die Anthologie durch ein Nachwort von Manfred Pfister.

In der selben Reihe noch im alten Design ist weiterhin der bekannte Roman Dom Casmurro lieferbar.

Machado de Assis: Das babylonische Wörterbuch, Manesse 2018, 20 EUR

erhältlich bei uns in der Buchhandlung.

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Portugiesischer Vorlesetreff am 28. April, KiBi Frankfurt-Bornheim

Das nächste Treffen des portugiesischsprachigen Vorlesetreffs findet am Samstag, dem28.April um 11.30 Uhr in der Kinder-und Jugendbibliothek in Frankfurt-Bornheim, Arnsburger Straße 24 statt. Im Mittelpunkt steht dann das Buch Anita, a abelha von Katia Canton, illustriert von Bruna Assis Brasil Der Eintritt ist frei.

An die Lesung schließt sich wie immer eine kleine Bastelei an.

Das letzte Treffen in der ersten Jahreshälfte ist ebenfalls bereits geplant und  findet am 26. Mai statt.

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Próximo encontro de leituras para crianças, no dia 24 de abril às 11.30 h  na Kinder-und Jugendbibliothek  Frankfurt-Bornheim, Arnsburger Straße 24.

O livro escolhido para este mês é  Anita, a abelha da autora  escrito por Katia Canton e ilustrado por Bruna Assis Brasil. E que livro tão gostoso para ler agora que a primavera chegou e encheu os campos, jardins e varandas de flores de mil cores!

A leitura será seguida de uma atividade criativa inspirada no livro.

A partir dos 4 anos | Entrada gratuita.

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João Tordo: Ensina-me a voar sobre os telhados

Japan scheint eine ganze besondere Faszination auf portugiesischsprachige Autoren auszuüben, in den letzten Jahren spielte das ostasiatische Land unter anderem eine tragende Rolle in Romanen von  João Paulo Cuenca, Bernardo Carvalho, Adriana Lisboa und zuletzt auch valter hugo mãe.

Das mag zum einen mit den historischen Verbindungen zwischen Portugal und Japan und der starken Präsenz einer japanischstämmigen Bevölkerung in Brasilien zu tun haben, aber vermutlich auch mit der Faszination für eine weitestgehende fremde Kultur an sich.

Der portugiesische Autor João Tordo, von dem in deutscher Übersetzung von Barbara Mesquita schon die Romane Stockmans Melodie (O ano sabático ) und zuletzt Die zufällige Biographie einer Liebe (Biografia involuntária dos amantes) erschienen sind, stellt nun ebenfalls die Geschichte einer japanischen Familie in den Mittelpunkt seines neuesten Romans Ensina-me a voar sobre os telhados.

João Tordo – 2016 bei TFM, copyright TFM

Im portugiesischen Liceu Camões begeht ein Lehrer Selbstmord. Der Erzähler, ein Angestellter der Schule und trockener Alkoholiker, gründet daraufhin einen wöchentlichen Gesprächkreis, um den Kollegen über den Schock hinwegzuhelfen. Eines Abends erscheint ein Fremder in dieser Runde, er ist Japaner, trägt den Namen Tsukuda und bildet die Brücke zur anderen Geschichte des Romans, die sich mit dem tragischen Schicksal der Tsukudas im Japan des 20. Jahrhunderts, und hier besonders den komplizierten Vater-Sohn-Beziehungen beschäftigt.

Wie sich die  Familiengeschichte des Erzählers  und die von Tsukuda miteinander verweben, soll hier noch nicht verraten werden. Tordo gelingt es jedoch wie so oft, eine spannende, oft auch melancholische Geschichte zu erzählen, bei der man trotz des Umfangs von fast 500 Seiten gerne bis zum Ende dabei bleibt.

Das neue Buch von João Tordo und auch andere Titel im Original und deutscher Übersetzung gibt es bei uns in der Buchhandlung oder online in unserem Webshop.

João Tordo: Ensina-me a voar sobre os telhados., Companhia das Letras, 2018

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