Monatsarchiv: Juni 2010

Die Reise des Elefanten

Der neue deutsche Verlag von José Saramago, Hoffmann und Campe, hat den Erscheinungstermin für den Roman Die Reise des Elefanten (A viagem do elefante) vorgezogen. Der vorletzte Roman von Saramago ist jetzt erschienen und ab sofort lieferbar. Marianne Gareis hat das Buch aus dem Portugiesischen übersetzt.

In Portugal ist dieser Roman, der  die durch ein wahre Begebenheit inspirierte Geschichte des Elefanten Salomon erzählt, der im 16. Jahrhundert von Lissabon durch halb Europa nach Wien gebracht wurde, bereits Ende 2008 erschienen. Wir haben darüber hier berichtet.

Rezensionen sind bereits in der  Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Rundschau erschienen.

In Portugal finden unterdessen weitere Veranstaltungen in Erinnerung an José Saramago statt. In der Casa Fernando Pessoa fand vergangenen Freitag ein Lesemarathon statt, namhafte Autoren lasen nonstop Saramagos Roman O Ano da Morte de Ricardo Reis.

Seine letzte Ruhestätte soll  Saramago in Lissabon unter einem alten Olivenbaum (aus seinem Heimatdorf Azinhaga) im Garten gegenüber der Casa dos Bicos finden.  Die Fundação José Saramago  wird zukünftig ihren Sitz in der Casa dos Bicos, einem sehr markanten Gebäude im Zentrum Lissabons, haben.

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Brasilien Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013

Zum zweiten Mal nach 1994 wird Brasilien Gastland der Frankfurter Buchmesse. Ein entsprechender Vertrag für die Frankfurter Buchmesse 2013 wurde in dieser Woche vom Direktor der Frankfurter Buchmesse  Jürgen Boos  sowie vom brasilianischen Kulturminister Juca Ferreira in Brasilia unterzeichnet.

Traditionell hat der Gastlandauftritt eine positive, wenn auch oft nicht lang anhaltende Wirkung, auf die Verfügbarkeit von Übersetzungen der Autoren des Gastlands. Für zahlreiche zeitgenössische brasilianische Autoren bedeutet das eine gute Chance, in den nächsten Jahren im deutschsprachigen Raum bekannter zu werden. Auch zahlreiche Klassiker der brasilianischen Literatur, die bisher nur sporadisch übersetzt wurden und teilweise seit vielen Jahren vergriffen sind, werden so möglicherweise Neuauflagen erleben.

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Staatstrauer in Portugal

Die portugiesische Regierung hat aus Anlass des Tods von José Saramago eine zweitägige Staatstrauer angeordnet. Zahlreiche Menschen haben José Saramago gestern auf Lanzarote die letzte Ehre erwiesen.
Der Sarg wurde heute Morgen mit einer portugiesischen Militärmaschine nach Lissabon geflogen. Von heute Nachmittag an bis morgen Mittag hat die portugiesische Bevölkerung Gelegenheit, im Rathaus von Lissabon Abschied von José Saramago zunehmen. Am Sonntag Mittag erfolgt die Einäscherung auf dem Lissabonner Friedhof Alto do São João, die Asche soll in Portugal beigesetzt werden.

Zahlreiche Nachrufe sind in Zeitungen im In- und Ausland erschienen.
Portugal
Público
Diário de Notícias
Expresso


deutschsprachige Presse
Die Zeit
FAZ
Spiegel
Deutschlandradio

Süddeutsche Zeitung
taz
Neue Zürcher Zeitung

Spanien

El País
El Mundo

Brasilien
Folha de São Paulo

Frankreich
Libération
Le Monde

englischsprachige Presse
Guardian
New York Times

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José Saramago

Morreu José Saramago, o Nobel português, cidadão do mundo e expoente da literatura mundial que várias vezes nos honrou com manifestações de apoio e amizade. A editora TFM e o Centro do Livro de Língua Portuguesa em Frankfurt acabam de perder um amigo.

—–

Wir trauern um unseren Autor und guten Freund José Saramago, der heute im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit im Kreise seiner Familie gestorben ist.

José Saramago hat die portugiesische Literatur der letzten Jahre geprägt wie kein anderer Autor, 1998 erhielt er als erster portugiesischer Autor den Nobelpreis für Literatur. Wir sind dankbar für die Unterstützung und Solidarität, mit der er unsere Arbeit in den vergangenen Jahren immer wieder begleitet hat.


Verlag Teo Ferrer de Mesquita, Frankfurt am Main, 18.Juni 2010.

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Pedro Rosa Mendes mit neuem Roman

Als vor ca. 10 Jahren Pedro Rosa Mendes‘ Buch Baía dos Tigres erschien, wurde der junge Journalist der Tageszeitung Publico dafür gefeiert, eine eindringliche, ungewöhnliche literarische Auseinandersetzung mit der politischen Situation in Angola veröffentlicht zu haben. Es gab lange Diskussionen darüber, ob man das Buch als Roman bezeichnen kann oder nicht. Die deutsche Übersetzung Tigerbucht (von Inés Koebel) im Ammann Verlag erschienen, ließ nicht lange auf sich warten. Dann war es – zumindest literarisch – längere Zeit ruhig um Pedro Rosa Mendes. Es erschien der gemeinsam mit dem Fotografen Wolf Böwig herausgegebene Band Schwarz.Licht (2006 bei Brandes &Apsel) und Lenin Oil, die aber nicht an den vorherigen Erfolg anknüpfen konnten.

Eben ist der neue Roman Peregrinação de Enmanuel Jhesus erschienen, ein Roman der sich mit der politischen Entwicklung in Timor Leste auseinandersetzt – Pedro Rosa Mendes hat dort über zwei Jahre für die portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa gearbeitet. Bei der Präsentation des Romans in Portugal zeigte sich António Lobo Antunes voll des Lobes, hier nachzulesen in der Online-Ausgabe des Diário de Notícias.  Der Roman erzählt aus acht unterschiedlichen Perspektiven die jüngere Geschichte von Timor Leste, beginnend noch während der Zeit der indonesischen Besatzung bis zur Unabhängigkeit im Mai 2002.

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Musikalisch-literarischer Abend in Bamberg

Das Bamberger Künstlerhaus Villa Concordia lädt am 22. Juni um 19.00 Uhr zur Veranstaltung„Três Quadros Sobre Pedra“ ein. Beteiligt sind die derzeitigen Stipendiaten des Künstlerhauses, der portugiesisch Komponist und Klang-Künstler Luís Antunes Pena, der portugiesische Schlagzeuger Nuno Aroso sowie der Schriftsteller José Riço Direitinho aus Portugal. Letzterer liest Auszüge aus seinem Roman A casa do fim (Das Haus am Rande des Dorfes).

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Spielbeginn in Gruppe G

Auch wir können uns dem Fußballfieber natürlich nicht ganz entziehen.
Passend zum heutigen Spielbeginn in der WM-Gruppe G empfehlen wir das Buch Anpfiff aus Brasilien, eine von Flávio Moreira da Costa aufgestellte  „Seleção“ der brasilianischen Gegenwartsliteratur. Insgesamt fünfzehn Autorinnen und Autoren, darunter Luis Fernando Verissimo, João Ubaldo Ribeiro und Rubem Fonseca widmen sich den großen und kleinen Leidenschaften und Tragödien um das runde Leder, erzählen von beleidigten Schiedsrichtern, einsamen Torhütern, vergessenen Fußballstars und abergläubischen Trainern.

ISBN 9783925203992, 12,80 EUR, erschienen in unserem Verlag TFM – Teo Ferrer de Mesquita. Erhältlich bei uns und natürlich auch in jeder Buchhandlung.

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Felipe Tadeu spricht über Jorge Ben Jor

Der in Deutschland lebende brasilianische Musikjournalist Felipe Tadeu setzt seine Vortragreihe über brasilianische Musiker fort. Am  18. Juni 2010, um 18:00 Uhr spricht er  im Veranstaltungssaal des Brasilianischen Konsulats in Frankfurt, Hansaallee 32 a+b über Jorge Ben Jor. Vortrag in portugiesischer Sprache, Michael Kegler übersetzt ins Deutsche. Im Anschluss wird eine Konzertaufnahme von Jorge Ben Jor gezeigt. Eine Veranstaltung des Brasilianischen Kulturzentrums in Frankfurt (CCBF) in Zusammenarbeit mit dem Brasilianischen Generalkonsulat.

Die vorangegangen Veranstaltungen zu Chico Buarque und Milton Nascimento lassen sich übrigens bei YouTube nachhören/-schauen.

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Sophia de Mello Breyner Andresen

Eine Auswahl bekannter Gedichte der portugiesischen Lyrikerin und Kinderbuchautorin Sophia de Mello Breyner Andresen (1919-2004) sind jetzt in einer zweisprachigen Ausgabe (portugiesisch-deutsch)  übertragen von Maria de Fátima Mesquita-Sternal und Michael Sternal im Verlag Langewiesche-Brandt erschienen. Der Band Poemas-Gedichte ist ab sofort bei uns lieferbar.

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João Aguiar (1943-2010)

Der populäre portugiesische Schriftsteller João Aguiar ist gestern nach langer schwerer Krankheit in Lissabon gestorben. Zu seinen bekanntesten, oft historischen Romanen zählen die auch ins Deutsche übersetzten Inês de Portugal (Die Hofdame) und Os comedores de pérolas (Die Perlenesser von Macau). Beide sind leider vergriffen und nur noch antiquarisch zu bekommen. Zuletzt veröffentlichte João Aguiar 2008 mit O Priorado do Cifrão eine Krimi-Persiflage auf Dan Browns Welt Erfolg Sakrileg. Darüberhinaus war er als Jugendbuchautor sehr populär, die Reihe O Bando dos Quatro zählt weit über 20 Bände.

Einen ausführlichen Nachruf hat Público in seiner gestrigen Ausgabe veröffentlicht.

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