Die französische Supermarktkette Auchan, die in Portugal große Supermärkte wie Jumbo und Pão de Açucar betreibt, hat die vor kurzem in Portugal erschienene Neuausgabe des Romans A Casa dos Budas Ditosos (Verlag Nelson de Matos) vom Camões-Preisträger João Ubaldo Ribeiro aus ihrem Sortiment genommen und damit zensiert. Als Grund gab der Verantwortliche der Gruppe die angeblich pornographische Sprache des Romans an. Vom Verkaufsverbot betroffen ist auch der preisgekrönte Roman Viva o Povo Brasileiro.
A Casa dos Budas Ditosos erschien erstmals vor ca. 10 Jahren als Auftragswerk in der Reihe „Plenos Pecados“, die die 7 Todsünden zum Inhalt hat und an der sich seinerzeit verschiedene der bekanntesten brasilianischen Schriftsteller beteiligt haben. João Ubaldo Ribeiros Roman hat die Todsünde der Wollust zum Thema und erzählt aus der Perspektive einer alten Frau deren Leben und ihre erotischen Erfahrungen.
Bereits bei Erscheinen vor 10 Jahren hatte es in Portugal bei der besagten Supermarktkette ein Verkaufsverbot gegeben, das schon damals eine Welle der Kritik hervorgerufen hat.
João Ubaldo Ribeiro ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Autoren Brasiliens. Im letzten Jahr wurde ihm mit dem Prémio Camões der bedeutendste Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt zuerkannt. Einige seiner Romane sind auch ins Deutsche übersetzt worden. Zu den lieferbaren Titel geht es hier.
Inzwischen gibt es auch eine Stellungnahme von João Ubaldo Ribeiro, die man im Blog von Nelson de Matos nachhören kann.
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