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25 Bücher des 21. Jahrhunderts

Wir veröffentlichen hier einen Beitrag von Michael Kegler, der zuerst bei nova cultura! erschienen hist

Die brasilianische Tageszeitung »Folha de S. Paulo« hat 101 Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen gebeten, die 25 »besten« brasilianischen Bücher des 21. Jahrhunderts zu nominieren. Unter den Meistgenannten sind erfreulich viele, die bereits ins Deutsche übersetzt wurden.

Weit davon entfernt, einen neuen Kanon definieren zu wollen, funktioniere die Liste als ein Zeugnis der Vielfalt und des Reichtums der brasilianischen Gegenwartsliteratur, schreibt die Zeitung.

An erster Stelle und mit 48 Stimmen am meisten genannt ist Ana Maria Gonçalves: »Um defeito de cor«. Das 2006 veröffentlichte und 2007 mit dem Premio Casa de Las Américas ausgezeichnete nahezu 1000-seitige Opus über eine Verschleppung von Afrika nach Brasilien und wieder zurück stand bereits 2022 auf der Liste der 200 wichtigsten Bücher für das Verständnis Brasiliens (Ebenfalls eine Aktion der Folha de S. Paulo), und inspirierte im Karneval 2024 den Aufzug der Sambaschule Portela. An zweiter Stelle nanten die Juror_innen Itamar Vieira Júnior: »Torto Arado«, der nach der Auszeichnung durch den Prémio Leya 2018 zunächst in Portugal veröffentlicht und ein Jahr darauf in Brasilien zum Sensations-Bestseller wurde. 2022 erschien der Roman in der Übersetzung von Barbara Mesquita unter dem Titel »Die Stimme meiner Schwester« auch auf Deutsch.

Itamar Vieira Júnior: Torto Arado

»O avesso da pele« von Jéferson Tenório, der 2020 möglicherweise eine neue literarische Auseinandersetzung mit dem brasilianischen Alltagsrassismus einläutete, steht an dritter Stelle der Erwähnungen, an vierter Stelle und 21 Mal wird »Nove noites« des immerhin mit drei Übersetzungen (von Karin von Schweder Schreiner) auf dem deutschen Buchmarkt vertretenen Bernardo Carvalho genannt, gefolgt von Cristóvão Tezza: »O filho eterno« und »Eles eram muitos cavalhos« (Dt. »Es waren viele Pferde«; übers.: Michael Kegler) des Eröffnungsredners der Frankfurter Buchmesse 2013 Luiz Ruffato, von dem seit 2012 noch 6 weitere Romane, darunter die Pentalogie »Vorläufige Hölle«, in deutscher Übersetzung vorliegen. Gleich zwei Mal werden in der Liste die für die Schwarze Literatur Brasiliens höchst bedeutsame Conceição Evaristo genannt, sowie der Musiker Chico Buarque und dessen Romane »Budapeste« (Budapest) und »Leite Derramado« (Vergossene Milch; übersetzt von Karin von Schweder Schreiner aber leider nicht mehr lieferbar).

Frisch auf Deutsch erschienen (Der Sturz des Himmels) ist dagegen das Standardwerk indigender Weltsichten »A queda do céu« von Davi Kopenava und Bruce Albert aus dem Jahr 2010, aus dem französischen übersetzt von Karin Uttendürfer und Tim Trzaskalik. Auf Portugiesisch erschien das Buch 2015 in der Übersetzung von Beatriz Perrone-Moisés. Davor nennt die Liste als ersten Lyrikband »O livro das semelhanças« der Lyrikerin Ana Martins Marques, deren »Risque esta Palavra« unter dem Titel »Streich dieses Wort« Ende 2024 in der Übersetzung von Michael Kegler auf deutsch erschien. Die zweite Lyrikerin auf der Liste ist Angélica Freitas deren »um útero é do tamanho do punho« (2012)  von Odile Kennel ins deutsche übersetzt wurde: »der Uterus ist groß wie eine Faust« (2020). Evenfalls übersetzt sind: Bernardo Kucinski: »K.«, unter gleichem Titel 2013 in der Übersetzung von Sarita Brandt, Michel Laub: »Diário da Queda« (Tagebuch eines Sturzes; übers.: Michael Kegler, 2013 und leider vergriffen)  José Falero: »Os supridores« (»Supermarkt«, 2024 übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner), Geovani Martins: »Sol na cabeça« (2019 auf deutsch unter dem Titel »Aus dem Schatten« ebenso wie der 2024 veröffentlichte Roman »Via Ápia« in der Übersetzung von Nicolai von Schweder-Schreiner erschienen), sowie Sérgio Sant’Anna – allerdings nicht mit dem genannten »O voo da madrugada«. »Cinzas do Norte« von Milton Hatoum wiederum liegt seit 2008 n der Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner als »Asche vom Amazonas« auf Deutsch vor und ist sogar weiterhin lieferbar.

Unter den (noch) nicht ins Deutsche übersetzten Titeln stechen Natália Borges Polesso: »Amora« hervor, der 2015 als  Erzählband über queere Lebensentwürfe Maßstäbe setzte, Micheliny Verunschk: »O som do rugido da onça«, in dessen Mittelpunkt die im 19. Jahrhundert von deutschen Naturforschern verschleppten und in München gestorbenen indigenen Kinder stehen, sowie Rubens Figueiredo: »Passageiro do fim do dia«, der im Rhythmus einer Busfahrt vom Stadtzentrum in die Peripherie die Geschichte Brasiliens erzählt. Daniel Galera: »Barba ensopada de sangue« (Flut; übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner) Victor Heringer: »O amor dos homens avulsos« (»Die Liebe vereinzelter Männer, übers. 2024 von Maria Hummitzsch) sowie Andrea del Fuego »Os Malaquias« (Geschwister des Wassers, übers. von Marianne Gareis) rangieren außerhalb der Liste der 20 »besten« mit immerhin mehreren Erwähnungen durch das Gremium. 6 Stimmen erhielt auch »O Paraíso é bem bacana« von André Sant’Anna, das teilweise in Berlin spielt.

Die Liste im Einzelnen in der Reihenfolge der Stimmen: 

Ana Maria Gonçalves: Um defeito de cor
Itamar Vieira Júnior: Torto Arado [Die Stimme meiner Schwester, übers.: Barbara Mesquita]
Jéferson Tenório: O avesso da pele
Bernardo Carvalho: Nove noites [Neun Nächte, übers.: Karin von Schweder-Schreiner, vergriffen]
Cristóvão Tezza: O filho eterno
Luiz Ruffato: Eles eram muitos cavalos [Es waren viele Pferde, übers.: Michael Kegler]
Conceição Evaristo: Olhos d’Água
Ana Martins Marques: O livro das semelhanças
Davi Kopenava / Bruce Albert: A Queda do céu [Der Sturz des Himmels, übers. aus dem Französischen von: Karin Uttendörfer und Tim Trzaskalik]
Geovani Martins: Sol na cabeça [Aus dem Schatten, übers.: Nicolai von Schweder-Schreiner]
Conceição Evaristo: Ponciá Vicêncio
Reinaldo Moraes: Pornopopéia
Milton Hatoum: Cinzas do Norte [Asche vom Amazonas, übers.: Karin von Schweder-Schreiner]
Sérgio Sant’Anna: O voo da madrugada
Angélica Freitas: um útero é do tamanho de um punho [Der Uterus ist groß wie eine Faust, übers.: Odile Kennel]
Elvira Vigna: Como se estivéssemos em palimpsesto de putas
Bernardo Kucinski: K. [K. oder Die verschwundene Tochter, übers.: Sarita Brandt]
Silviano Santiago: Machado
Chico Buarque: Budapeste [Budapest, übers.: Karin von Schweder-Schreiner, vergriffen]
Rubens Figueiredo: Passageiro do fim do dia
Michel Laub: Diário da queda [Tagebuch eines Sturzes, übers.: Michael Kegler, vergriffen]
Chico Buarque: Leite derramado [Vergossene Milch, übers.: Karin von Schweder-Schreiner, vergriffen]
Natália Borges Polesso: Amora
Micheliny Verunschk: O som do rugido da onça
José Falero: Os supridores [Supermarkt, übers.: Nicolai von Schweder-Schreiner]

Es versteht sich von selbst, dass alle Bücher soweit noch verfügbar, bei uns in der Buchhandlung entweder vorrätig sind oder bestellt werden können. Klicken Sie einfach auf die jeweiligen Titel.

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Luiz Ruffato – Lesung am 4. Dezember

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Luiz Ruffato mit Michael Kegler bei TFM (copyright TFM)

Die Lesung ist ausgebucht – Warteliste noch möglich (Stand 29.11.23)

Wir freuen uns auf einem Abend mit dem brasilianischen Autor Luiz Ruffato. Er liest bei uns in der Buchhandlung am 4. Dezember, 19.30 Uhr. Michael Kegler moderiert und übersetzt. Der Eintritt ist frei, wir bitten um Reservierung.

Nach seinem fünfbändigen, vielstimmigen alltagshistorischen Zyklus „Inferno Provisório“ (Vorläufige Hölle) über das Leben einfacher Leute in Brasilien, Migrationen und (gescheiterten) Aufstiegsversprechen, veröffentlichte Luiz Ruffato 2019 mit O Verão Tardio einen Roman über die Rückkehr nach Hause, wo nichts mehr so ist, wie es in der verklärten Erinnerung war. Gelesen wird aus einer bislang unveröffentlichten Übersetzung von „Verão Tardio“. Das Gespräch ist wie immer auf Deutsch und Portugiesisch.

Ruffato ist ein präziser, schonungsloser Beobachter des Alltags, ein Seismograf von Stimmungen und gesellschaftlichen Situationen, nicht nur in Brasilien.

Sieben seiner Bücher sind in deutscher Übersetzung von Michael Kegler bei Assoziation A erschienen.

Zu Luiz Ruffato muss man vermutlich nicht mehr viel sagen. Seit seiner beeindruckenden Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2013 ist er auch hierzulande einem größeren Publikum bekannt und hat schon mehrfach in Frankfurt gelesen. Er wurde 1961 in Cataguases im brasilianischen Bundesstaat Minais Gerais geboren und wuchs  in einer armen Migrantenfamilie auf. Im Jahr 1998 veröffentlichte er einen ersten Band mit Kurzgeschichten. Drei Jahre später folgte der Roman Eles eram muitos cavalos (Es waren viele Pferde), zwischen 2005 und 2011 schrieb er den fünfbändigen Zyklus Inferno Provisório. In Brasilien erschien zuletzt 2022 der Roman O Antigo Futuro.

Die Bücher im Original und in der deutschen Übersetzung können Sie natürlich auch schon vorab bei uns erwerben.

Bereits am Nachmittag des 4. Dezember ist Luiz Ruffato zu Gast an der Frankfurter Goethe Universität. Das Gespräch (öffentliche Veranstaltung) findet statt um 14.00 Uhr im Casino Raum Cas. 1812 am Campus Westend der Universität.

Wir bedanken herzlich uns bei der Professur für Romanische Literaturwissenschaft (Hispanistik/Lusitanistik) der Goethe Universität Frankfurt für die Unterstützung bei der Realisierung dieser Veranstaltung.

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Brasilesen am 29. August mit Luiz Ruffato

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Luiz Ruffato mit Michael Kegler bei TFM (copyright TFM)

Brasilesen, die über viele Jahre erfolgreiche Reihe, geht im August weiter. Wir freuen uns sehr, das Luiz Ruffato erneut nach Frankfurt kommt.

Er liest am Montag, dem 29. August, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei/Zentralbibliothek Frankfurt, Hasengasse 4. Der letzte Band Sonntage ohne Gott seines beeindruckenden Romanzyklus Vorläufige Hölle ist nun endlich auch in deutscher Übersetzung erschienen. Alle Bücher werden in Deutschland von Assoziation A verlegt und wurden von Michael Kegler übersetzt, der die Lesung auch moderieren und dolmetschen wird. Der Eintritt ist frei.

Zu Luiz Ruffato muss man vermutlich nicht mehr viel sagen. Seit seiner beeindruckenden Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2013 ist er auch hierzulande einem größeren Publikum bekannt. Er wurde 1961 in Cataguases im brasilianischen Bundesstaat Minais Gerais geboren und wuchs  in einer armen Migrantenfamilie auf. Im Jahr 1998 veröffentlichte er einen ersten Band mit Kurzgeschichten. Drei Jahre später folgte der Roman Eles eram muitos cavalos (Es waren viele Pferde), zwischen 2005 und 2011 schrieb er den fünfbändigen Zyklus Inferno Provisório. In Brasilien erschien zuletzt 2019 der Roman O Verão Tardio, der erneut in Cataguases spielt.

Die Reihe Brasilesen wird vom Brasilianischen Generalkonsulat in Frankfurt unterstützt. Weitere Lesungen in diesem Jahr sind bereits geplant, u.a. Itamar Vieira Junior.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen am 29. August. Wie üblich sind wir mit einem Büchertisch vor Ort.

Die Bücher im Original und in der deutschen Übersetzung können Sie natürlich auch schon vorab bei uns erwerben.

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Buchmesse-Impressionen 2019

Schon liegt sie wieder ein paar Tage hinter uns, die diesjährige Frankfurter Buchmesse. Wie immer waren es dicht gefüllte, ereignisreiche Tage mit vielen Gesprächen und Kontakten.

 

ruffato_bei_tfm2019_c_petranoackAnbei ein  paar Impressionen vom Messestand, der Lesung mit Luiz Ruffato (moderiert von Michael Kegler) hier in der Buchhandlung und der Buchpräsentation unseres neuen Titels Fluchtgut mit den Autoren Albert von Brunn und Nicola Schneider (Copyright für alle Fotos bei TFM).ruffato_bei_tfm2019_c_petranoack__5650.jpg

Zum Nachlesen empfiehlt sich die Dankesrede von Sebastião Salgado zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels sowie die Laudatio von Wim Wenders  (im Augenblick auch noch in der Mediathek vom ZDF zu sehen ) und zwei Artikel zu Luiz Ruffato und der neuen brasilianischen Literatur in der Frankfurter Rundschau.

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Buchmesse 2019 – Das Programm

Vom 16.bis 20. Oktober findet in Frankfurt die Buchmesse statt. Als Gastland präsentiert sich in diesem Jahr Norwegen.  Wir sind mit einem Stand in  Halle 5.1. A18 vertreten.

Neben der bereits angekündigten Lesung am 17.10., 20.00 Uhr  mit Mbate Pedro und Luiz Ruffato bei uns in der Buchhandlung, sind noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Veranstaltungen auf dem Messegelände geplant:

Donnerstag, 17. Oktober

Alle Veranstaltungen im neuen Pavillon auf dem Messegelände (Agora).  An diesem Tag benötigen Sie eine Fachbesuchereintrittskarte.

13.00-14.00 Uhr Außerhalb der „Heimat“ schreiben, im eigenen Land schreiben – unterschiedliche Perspektiven? mit den Autor/innen Carlos Franz (Chile), Leonardo Padura (Kuba), Patricio Pron (Argentinien) und Carola Saavedra (Brasilien), moderiert von Corinna Santa-Cruz

Seit jeher verlassen Schriftsteller*innen, gewollt oder ungewollt, ihre Länder, hören indes selten auf, sich literarisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Andere, wenngleich mit einem offenen Blick in die Ferne, bleiben in ihrer Heimat, die literarischen Themen womöglich in greifbarer Nähe. Ist der Blick von innen unweigerlich „authentischer“ als der von außen? Inwieweit beeinflusst die lokale Kultur das literarische Schaffen? Welche Bedeutung nimmt „Heimat“ in den Werken der einzelnen Schriftsteller*innen ein bzw. inwieweit verändert sich die Wahrnehmung ihr gegenüber?

14.00-15.00 Uhr   Geschichte schreiben

mit María Cecilia Barbetta, Gioconda Belli, María José Ferrada und Luiz Ruffato, moderiert von Lutz Kliche

In Zeiten politischen Wandels verbreiten sich fake news und mit dem Aufstieg sozialer Netzwerke verliert die vierte Gewalt ihren Stellenwert. Nahezu jeder verkauft seine eigene Geschichte und nicht wenige schaffen es, ihre Stimmenzahl dadurch zu erhöhen. Geschichte wird neu geschrieben. Die Zahl der Zeitzeugen nimmt ab und die neuen Generationen verlieren den Kontakt zu echten Referenzen. Welche Rolle spielen Autor*innen in diesem Zusammenhang?  Inwieweit werden sie als Chronist*innen verstanden? Wer ist ihr Zielpublikum?

15.30 Uhr – TFM-Messestand, Halle 5.1 A18

Die Autoren Albert von Brunn und Nicola Schneider  stellen die Novelle Fluchtgut vor, die eben bei TFM erschienen ist.

20.00 Uhr  Buchhandlung TFM – Lesung mit Mbate Pedro und Luiz  Ruffato

Freitag, 18. Oktober

10.30-11.30 Uhr Was macht die Religion in der Außenpolitik?
Weltempfang Salon (Halle 4.1 B81)

Astrid Prange De Oliveira (Deutsche Welle, Redakteurin in der brasilianischen Redaktion der Deutschen Welle), Prof. Heinrich Wilhelm Schäfer (Institut für Auslandsbeziehungen) und Dr. Claudia Zilla (Forschungsgruppenleiterin „Amerika“ bei der Stiftung Wissenschaft und Politik) diskutieren

Freikirchen, evangelikale Strömungen und charismatische Prediger erleben weltweit Zulauf. Ihr Einfluss auf die Politik wächst, so wird z.B. Jair Bolsonaro, der Präsident Brasiliens, von Evangelikalen unterstützt. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf die internationalen (Kultur-)Beziehungen aus? Wie gehen die religiösen Akteure vor? Wo verläuft die Grenze zum Populismus?

13.00-13.30 Gold | Mein Land, unsere Erde, Halle 3.1 L25

Sebastião Salgado auf dem blauen Sofa, Moderation: Gert Scobel

13.30-14.00 Halle 3.K15

Art in Bolsonaro’s time – Decolonizing Brazilian Literature – mit Alexandre Ribeiro und Fred Di Giacomo

2 peripheral Brazilians writers reflecting literature under an extreme right regime

Samstag, 19. Oktober

An diesem Tag benötigen Sie eine normale Eintrittskarte

14:30 – 15:30 Uhr

Populismus versus Demokratie – was ist los in Lateinamerika?
Weltempfang Salon (Halle 4.1 B81)

mit Gioconda Belli, Carlos Franz und Luiz Ruffato, moderiert von Lutz Kliche

Nach dem Ende der Militärdiktaturen in vielen Ländern Lateinamerikas entwickelten sich demokratische Strukturen. Populisten von Rechts und von Links errichten dagegen wieder autoritäre Systeme, wie zuletzt in Brasilien und Nicaragua. Wie gehen Schriftsteller aus Lateinamerika mit den politischen Veränderungen und Unsicherheiten um? Wie offen können und wollen sie schreiben? Welche Erfahrungen machen Sie?

15.00-16.00 Uhr

What is going to be the new children literature?

mit den brasilianischen Kinderbuchautor/innen Ilan Brenman, Regina Drummond und Fernanda Oliveira

Hallen Foyer 5.1-6.1

15.30-16.00 Uhr

Art in Bolsonaro’s time – Decolonizing Brazilian Literature – mit Alexandre Ribeiro und Fred Di Giacomo

2 peripheral Brazilians writers reflecting literature under an extreme right regime

Für weitere Veranstaltungen können Sie den Kalender der Buchmesse konsultieren.

 

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Buchmesse 17.Oktober – Mbate Pedro und Luiz Ruffato zu Gast bei TFM

Wir nähern uns schon wieder mit großen Schritten dem Oktober und damit der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr vom 16. bis 20. Oktober stattfindet. Wir sind wie immer mit einem Stand vertreten, dieser befindet sich in Halle 5.1 A18.

Am Donnerstag, dem 17. Oktober um 20.00 Uhr laden wir in die Buchhandlung (Große Seestraße 47) ein zu einem literarischen Abend mit Mbate Pedro, Verleger und Autor aus Mosambik und dem brasilianischen Autor Luiz Ruffato.

Mbate Pedro: VácuosMbate Pedro Matandalasse, geboren 1978 in Maputo, Mosambik, ist Arzt, Lyriker, Kulturaktivist und Verleger.  Zuletzt erschien  2017 in Mosambik und kurz darauf in Brasilien der Gedichtband Vácuos, mit dem er 2018 für den bedeutenden brasilianischen Literaturpreis „Oceanos“ nominiert war.

Mbate Pedro ist auf unterschiedliche Weise in der Kulturszene Mosambiks und auf internationalen Festivals aktiv. 2017 initiierte er das seitdem jährlich stattfindende literarische Kolloquium „Resiliência“ in Maputo und gründete den Verlag Cavalo do Mar, mit dem er in diesem Jahr an der Frankfurter Buchmesse im Rahmen des Einladungsprogramms teilnimmt.

Zu Luiz Ruffato muss man vermutlich nicht mehr viel sagen. Er wurde 1961 in Cataguases im brasilianischen Bundesstaat Minais Gerais geboren und wuchs  in einer armen Migrantenfamilie auf.

Im Jahr 1998 veröffentlichte er einen ersten Band mit Kurzgeschichten. Drei Jahre später folgte der Roman Es waren Eles eram muitos cavalos (Es waren viele Pferde), zwischen 2005 und 2011 schrieb Luiz Ruffato den fünfbändigen Zyklus Inferno Provisório, von dem bisher vier Teile in deutscher Übersetzung von Michael Kegler bei Assoziation A vorliegen.  In Brasilien erschien zuletzt der Roman O Verão Tardio, der erneut in Cataguases spielt und den er bei TFM vorstellen wird.

Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung wie immer zweisprachig portugiesisch-deutsch. Michael Kegler moderiert und übersetzt.

Bücher von Mbate Pedro und Luiz Ruffato erhalten Sie bei uns in der Buchhandlung.

 

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Internationales Literaturfestival Berlin

José Eduardo Agualusa: Die Gesellschaft der unfreiwilligen TräumerDas diesjährige internationalen Literaturfestivals in Berlin hat mit Grada Kilomba, Djamila Ribeiro, Márcia Tiburi, José Eduardo Agualusa, Rafael Cardoso und Luiz Ruffato eine ganze Reihe von Gästen aus dem portugiesischen Sprachraum.

Hier die Übersicht der Veranstaltungen:

12.09 um 18 Uhr im Kulturquartier Silent Green Luiz Ruffato stellt  Das Buch der Unmöglichkeiten (Assoziation A)

12.09. 19.30 Uhr Kulturquartier Silent Green José Eduardo Agualusa spricht über Die Gesellschaft der unfreiwilligen Träumer ( C.H. Beck). Beide Veranstaltungen werden von Michael Kegler moderiert.

13.09. 18.00 Uhr Instituto Cervantes,  Brasilien unter Bolsonaro mit Luiz Ruffato und der Philosophin Djamila Ribeiro sowie dem Historiker Perry Anderson, moderiert von Danilo Bartelt.

13.09. 19.30 Uhr, Instituto Cervantes,  Brasilien unter Bolsonaro II mit dem Literaturdozent Leonardo Tonus,  Kunsthistoriker und Schriftsteller Rafael Cardoso und der Philosophin, Politikerin und Schriftstellerin Márcia Tiburi 

14.09  16.00-18.00 Uhr James-Simon-Galerie Dekolonisierung von Genealogien mit Grada Kilomba, José Eduardo Agualusa und Luiz Ruffato

Das komplette Programm finden Sie hier: http://www.literaturfestival.com/festival/programm

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Luiz Ruffato: Das Buch der Unmöglichkeiten

Eben eingetroffen ist der 4. Band von Luiz Ruffatos Romanzyklus Vorläufige Hölle (Inferno Provisório), erschienen bei Assoziation A. Die deutsche Übersetzung, wie immer von Michael Kegler, trägt den Titel Das Buch der Unmöglichkeiten (O Livro das Impossibilidades) und spielt in der Zeit der zu Ende gehenden Militärdiktatur, die Brasilien nun erneut droht.

Guto kommt aus dem ländlichen Cataguases zu Besuch nach São Paulo. Hier begegnet er einer Jugend, die Subkultur, Underground, Zukunft erprobt. Im Hinterland waren die Träume schon immer bescheidener: Kirchenkreise statt Hippieromantik und »Generation Coca Cola«. Eine Ausbildung zum Schlosser im Bildungswerk. Fünfzehn Jahre später steht der bewunderte Typ, der damals Parka und Jeans trug und kiffte, als Wachmann vorm Shoppingcenter. Der Aufstand ist stecken geblieben.

Die portugiesische Gesamtausgabe und die bisher erschienenen vier Bände in deutscher Übersetzung

Mama, es geht mir gut
Feindliche Welt
Teilansicht der Nacht
Das Buch der Unmöglichkeiten

gibt es natürlich bei uns in der Buchhandlung oder in unserem Onlineshop.

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Woche unabhängiger Buchhandlungen vom 4.-11. November

Der Weg zur Eine Woche lang – vom 4. bis 11. November 2017 – zeigen sich über 600 unabhängige Buchhandlungen („Indies“) in ganz Deutschland buchstäblich von ihren schönsten Seiten.  Bei der Woche unabhängiger Buchhandlungen handelt sich um die größte derartige Aktion, die es jemals gab. Die Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters hat die Schirmherrschaft übernommen.

Weit über 600 Buchhandlungen in ganz Deutschland beteiligen sich mit Veranstaltungen wie Autorenlesungen, Buchpartys, Schreibwettbewerben oder Diskussionsrunden zeigen die Vielfalt und Kreativität der Arbeit der unabhängigen Buchhandlungen. Und TFM ist natürlich dabei.

Wir freuen uns über Ihren Besuch in der Buchhandlung(natürlich nicht nur in dieser Woche) und haben zahlreiche Lieblingsbücher für Sie zur Auswahl. Ans Herz legen möchten wir Ihnen noch einmal die beiden Veranstaltungen mit Luiz Ruffato am 4. November im Haus am Dom und am 6. November in der Zentralbibliothek Frankfurt.

Unsere literarische Weinprobe mit Dr. Teresa Rosário und Jochen Nix am 10. November ist leider schon ausgebucht.

Weitere Informationen zur Woche unabhängiger Buchhandlungen, alle teilnehmenden Buchhandlungen und Aktionen unter: wub-event.de

 

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Luiz Ruffato in Frankfurt am 4. und 6. November

Luiz Ruffato (Copyright: Adriana Vichi)

Luiz Ruffato kommt nach Frankfurt zurück. Am  04.11., 19.00 Uhr  im Haus am Dom stellt er den Spielfilm Redemoinho von José Luiz Villamarim vor, der nach einer Episode aus Feindliche Welt von Luiz Ruffato entstand. Der Film wird im Original mit englischen Untertiteln gezeigt.

Eintritt frei.

In einer brasilianischen Provinzstadt im Bundestaat Minas Gerais treffen sich unerwartet zwei Freunde nach langer Zeit. Luzimar und Gildo finden an Heiligabend zusammen und blättern in ihren gemeinsamen Erinnerungen, ziehen Bilanz über die jeweiligen Lebenswege, besprechen Freud und Leid – alles mit ausreichend Alkohol begossen.

Im Anschluss an den Film spricht Michael Kegler mit  Luiz Ruffato.

In Kooperation mit  Centro Cultural Brasileiro em Frankfurt.

 

Am Montag, 6.11.2017, 19.30 Uhr, erleben Sie Luiz Ruffato in einer neuen Ausgabe von

Er liest aus seinem Roman Teilansicht der Nacht (Vista parcial da noite), dem dritten Teil des Romanzyklus Inferno Provisório. Die deutschen Texte liest Jochen Nix, Michael Kegler moderiert und übersetzt. Eintritt frei.

Den Kindern soll es einmal besser gehen. Anstatt in gemieteten Verschlägen am Flussufer auf das nächste unweigerliche Hochwasser zu warten, baut, wer es sich leisten kann, im Stadtteil „Paraíso“ bescheidene Häuser aus Backstein, vier Zimmer, Wasserhahn in der Küche, Fernseher. Die siebziger Jahre sind auch in Brasilien der Militärdiktatur von vermeintlichem „Fortschritt“ geprägt. Doch im Hinterland ist alles ein wenig staubiger, weniger bunt, anders spektakulär. 

BrasiLesen ist eine Iniatitive des Centro Cultural Brasileiro de Frankfurt (CCBF e.V.), in Kooperation mit dem Generalkonsulat von Brasilien, LitpromTFM-Centro do Livro unterstützt von  Empório VidaBio .

Mit freundlicher Unterstützung von TAP Portugal.

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