Archiv der Kategorie: literaturpreise

Prémio Pessoa geht an Lídia Jorge

Lídia Jorge 2025 zu Gast bei TFM, Copyright: Petra Noack (TFM)
Lídia Jorge 2025 zu Gast bei TFM, Copyright: Petra Noack (TFM)

Der Prémio Pessoa, mit dem alljährlich Persönlichkeiten aus Kultur oder Wissenschaft ausgezeichnet werden, geht in diesem Jahr an die portugiesische Autorin Lídia Jorge. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und wird von der Wochenzeitschrift Expresso verliehen.

In der 39jährigen Geschichte des Preises ist sie erst die siebte Frau, die die Auszeichnung erhält.

Wir freuen uns ganz besonders und gratulieren, denn Lídia Jorge war im Frühjahr bei uns in der Buchhandlung zu Gast und hat ihren herausragenden Roman Erbarmen (Original: Miséricordia, übersetzt von Steven Uhly) vorgestellt.

Und: Für das kommende Frühjahr hat der Secession Verlag bereits die Übersetzung von Os Memoráveis (Deutsch: Die Stunde der Nelken, Ü: von Marianne Gareis) angekündigt – bei uns schon vorbestellbar.

Lídia Jorge: Erbarmen

Der Prémio Pessoa wird bereits seit 1987 vergeben. In den letzten Jahren wurden unter anderem José Tolentino Mendonça (2023) João Luís Barreto Guimarães (2022), Frederico Lourenço (2016), der Schriftsteller und Übersetzer Richard Zenith (2012) und Eduardo Lourenço (2011) ausgezeichnet.

Alle Bücher von Lídia Jorge finden Sie in unserer Buchhandlung. Falls Sie noch ein besonderes Weihnachtsgeschenk suchen – wir haben noch einige wenige von Lídia Jorge signierte Ausgaben bei uns in der Buchhandlung vorrätig.

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Prémio Oceanos 2025 geht an zwei brasilianische Autorinnen

Und weiter geht es mit Literaturpreisen. Gestern Abend wurde der Prémio Oceanos in den Kategorien Lyrik und Prosa verliehen. Ausgezeichnet wurde in der Lyrik-Kategorie:

Longarinas der brasilianischen Autorin Ana Maria Vasconcelos, erschienen 2024 bei 7Letras

Silvana Tavano: Ressucitar Mamutes

Den Preis als bester Roman erhielt Ressuscitar mamutes der brasilianischen Autorin Silvana Tavano, erschienen bei Autêntica Contemporânea.

Im autofiktionalen prämierten Roman, den der Verlag als Hybrid zwischen Essay, Memoir und Fiktion beschreibt, erfindet die Erzählerin Silvana Tavano die Vergangenheit und Zukunft ihrer Mutter neu.

Der Prêmio Oceanos ist je Kategorie mit 150.000 Reais dotiert.

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Prémio LeYa geht an Carla Pais

Carla Pais Prémio Leya

Der mit 50.000 Euro dotierte Prémio LeYa, der von der gleichnamigen portugiesischen Verlagsgruppe für bisher unveröffentlichte Texte verliehen wird, geht in diesem Jahr an die portugiesische Autorin Carla Pais.

Sie erhält den Preis für den Roman A Sombra das Árvores no Inverno, der Anfang 2026 veröffentlicht wird. Der Roman beschäftigt sich mit der Flüchtlingskrise und ihren Folgen.

Carla Pais ist erst die zweite Autorin (nach Gabriela Ruivo Trindade) in der Geschichte des Prémio Leya, die ausgezeichnet wird. Laut portugiesischer Presse hatte sie den Roman unter einem männlichen Pseudonym zum Preis eingereicht. Sie folgt auf Nuno Duarte, der den Preis im vergangenen Jahr für Pés de Barro erhielt.

Carla Pais wurde 1979 in Regueira de Pontes (nahe Leiria) geboren und lebt heute in Frankreich. Sie hat bereits einige Bücher veröffentlicht, darunter die Romane Mea Culpa (2018, Finalist des Prémio APE) und Um Cão Deitado à Fossa, das die Preise Cidade de Almada 2018 und SPA erhielt.

Der Prémio Leya ist der größte Literaturpreis für unveröffentlichte Romane in portugiesischer Sprache. In diesem Jahr gab es wieder eine Rekordbeteiligung von 1460 Einreichungen aus 22 Ländern.

Den zweifellos größten Erfolg hatte bisher der Roman Torto Arado von Itamar Vieira Junior, der 2018 mit dem Prémio Leya ausgezeichnet wurde und in der Folge zum Bestseller wurde und zahlreiche weitere Preise erhalten hat.

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Prémio Oceanos – Die Finalisten

Die Literaturpreis-Saison ist im vollen Gange. Vor wenigen Tagen wurden die Finalisten für den Literaturpreis Prêmio Oceanos (je 5 Titel aus Lyrik und Prosa) bekanntgeben. Nominiert sind:

Lyrik

As coisas do morto, Francisco Guita Jr. – Moçambique

Coram populo- Poesia reunida [2], Maria do Carmo Ferreira – Brasilien

Lições da miragem, Ricardo Gil Soeiro – Portugal

Longarinas, Ana Maria Vasconcelos – Brasilien

O pito do pango & outros poemas, Fabiano Calixto – Brasilien

Prosa

A cegueira do rio, Mia Couto – Moçambique

As melhoras da morte, Rui Cardoso Martins – Portugal

Mestre dos batuques, José Eduardo Agualusa – Angola

Ressuscitar mamutes, Silvana Tavano – Brasil

Vermelho delicado, Teresa Veiga – Portugal

Die beiden Gewinner des mit je 150.000 Reais dotierten Preises werden im Dezember ausgezeichnet.

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Prêmio Jabuti 2025: Die Preisträger im Überblick

Der Prêmio Jabuti ist der bedeutendenste brasilianische Literaturpreis und wird in 20 verschiedenen Kategorien vergeben. Die Preisträger wurden gestern m Rahmen der Preisverleihung bekanntgegeben.

Vento em Setembro

In der Kategorie „literarischer Roman“ wurde in diesem Jahr Vento em Setembro (Companhia das Letras) von Tony Bellotto ausgezeichnet. Der eigentlich als Krimiautor und Leadgitarrist der Rockgruppe Titãs erzählt eine komplexe Geschichte, die in den 1970er Jahren beginnt und sich über verschiedene Teile der Welt erstreckt. Priesterseminare, Bordelle, Eisenbahnwaggons und Krankenhausbetten sind einige der Schauplätze dieses Epos, das den Leser von Santos nach Griechenland, von Assisi nach Mexiko-Stadt, von Kirchenmauern ins Herz der Repression während der brasilianischen Diktatur führt.

Respiro

Den Jabuti in der Kategorie Lyrik erhält Armando Freitas Filho für sein neuestes Buch Respiro (Companhia das Letras)

Ruy Castro: O ouvidor do Brasil

Buch des Jahres und gleichzeitig Preisträger in der Kategorie „Crónica“ wurde O Ouvidor do Brasil. 99 vezes Tom Jobim des unermüdlichen Ruy Castro über den brasilianischen Ausnahmemusiker António Carlos Jobim.

Alle anderen Preisträger (u.a. für Kinderbuch, Übersetzung, bestes Cover etc.) lassen sich hier einsehen.

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Nobelpreis für Literatur geht an László Krasznahorkai

Ill. Niklas Elmehed © Nobel Prize Outreach

Den Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an den ungarischen Autor László Krasznahorkai. Er erhielt die Nachricht bei einem Besuch in Frankfurt.

Er wird ausgezeichnet „für sein fesselndes und visionäres Werk, das inmitten apokalyptischer Schrecken die Kraft der Kunst bekräftigt“

Das Werk von László Krasznahorkai erscheint in deutscher Übersetzung bei S. Fischer. In Portugal wurde gerade der Roman Herscht 07769 im Verlag Cavalo de Ferro veröffentlicht. In Brasilien liegen bisher noch keine Übersetzungen vor.

Alles Titel sind natürlich bestellbar.

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Prémio Camões 2025 geht an Ana Paula Tavares

Ana Paula Tavares, Edition Delta, Buchmesse Leipzig 2023
Ana Paula Tavares, Edition Delta, Buchmesse Leipzig 2023

Großartige Neuigkeiten! Der Prémio Camões, der bekannteste Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt, geht in diesem Jahr an die angolanische Dichterin und Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Ana Paula Tavares. Damit wird zum ersten Mal eine Schriftstellerin aus Angola ausgezeichnet. Der Preis wurde 1988 von den Regierungen Brasiliens und Portugals ins Leben gerufen und ist der höchstdotierte Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt. Alljährlich wird mit ihm ein portugiesischsprachiger Schriftsteller ausgezeichnet. Zuletzt erhielt 2024 die brasilianische Autorin Adélia Prado Auszeichnung.

Ana Paula Tavares wurde 1952 in Lubango, Angola geboren. Nach dem Schulabschluss studierte sie Geschichte in Luanda und arbeitete ab 1973 als Lehrerin. Ende der 1970er Jahre zog Ana Paula Tavares nach Lissabon, wo sie lusoafrikanische Literatur studierte und in afrikanischer Geschichte promovierte.
Ana Paula Tavares veröffentlichte ihre ersten Gedichte nach der Unabhängigkeit Angolas und gehört wie Conceição Lima aus São Tomé und Príncipe zur postkolonialen Generation lusoafrikanischer Dichterinnen.

Ana Paula Tavares, Gedichtband, Edition Delta

In deutscher Übersetzung von Tobias und Juana Burghardt liegen bei Edition Delta zwei Gedichtbände vor

Fieberbaum – Árvore da Febre, erschienen 2010

Wie feine Adern in der Erde & Wildes Wasser, erschienen 2021

Auf Portugiesisch erschien zuletzt 2023 ein Gesamtausgabe ihrer Gedichte: Poesia Reunida seguido de Água Selvagem

Alle lieferbaren Titel von Ana Paula Tavares finden Sie bei uns in der Buchhandlung oder auch online.

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Teolinda Gersão ausgezeichnet – Grande Prémio APE/DGLAB

Der mit 15.000 Euro dotierte Romanpreis des portugiesischen Schriftstellerverbandes (Grande Prémio APE/DGLAB) geht in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an Teolinda Gersão. Sie wird für ihren im letzten Jahr erschienenen Roman Autobiografia não escrita de Martha Freud (veröffentlicht bei Porto Editora) ausgezeichnet und setzte sich in einer einstimmigen Juryentscheidung unter Vorsitz von José Manuel de Vasconcelos durch. 1995 war sie zum ersten Mal für A casa da cabeça de cavalo ausgezeichnet worden.

Die Jury betont, dass „der Roman nicht nur die kulturelle Bedeutung der Erinnerung hervorhebt, sondern zugleich auch ein großartiges psychologisches Porträt einer Frau ist, die sich schließlich gegen die patriarchalische Macht aufgelehnt hat.“

Teolinda Gersão wurde 1940 geboren und studierte an den Universitäten von Coimbra, Tübingen und Berlin. Sie war Lektorin für Portugiesisch an der Technischen Universität Berlin und Professorin an der Universidade Nova de Lisboa, wo sie Deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft lehrte.

Als Autorin von mehr als 20 Büchern hat sie bereits zahlreiche Literaturpreise erhalten, ihr Werk wurde in viele Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Zur Zeit sind hierzulande aber keine Übersetzungen mehr im Handel.

Autobiografia não escrita de Martha Freud und andere Romane und Erzählungen von Teolinda Gersão gibt es natürlich bei uns in der Buchhandlung.

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Prémio Literário Correntes d’Escritas geht an Andreia C. Faria

Das größte Literaturfestival Portugals, die Correntes d’Escritas im nordportugiesischen Póvoa de Varzim wurde heute traditionell mit der Bekanntgabe des Preisträgers des mit in diesem Jahr 25.000 Euro dotierten Prémio Literário Casino da Póvoa eröffnet. Er wird im jährlichen Wechsel an eine Prosa- oder Lyrikwerk verliehen, in diesem Jahr ist die Lyrik-Kategorie an der Reihe.

Der Preis geht in diesem Jahr nach Portugal. Ausgezeichnet wird Andreia C. Faria für ihren Lyrikband Canina, der 2022 in Portugal im Verlag Tinta da China erschienen ist. Die Jury hob insbesondere die sprachliche Dichte des Werks hervor.

Nominiert waren außer der Preisträgerin auch Werke von João Luís Barreto Guimarães, Luísa Freire, Adília Lopes (1960-2024), Jorge Gomes Miranda, João Melo, Ricardo Gil Soeiro, Paulo Tavares, Eucanaã Ferraz, Bernardo Pinto de Almeida und Nuno Júdice (1949-2024)

Die 1984 in Porto geborene Dichterin Andreia C. Faria hatte zuvor bereits andere Literaturpreise erhalten.

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Prémio Vergílio Ferreira geht an Djaimilia Pereira de Almeida

Der von der Universität Évora vergebene Prémio Vergílio Ferreira  geht  in diesem Jahr an die Schriftstellerin Djaimilia Pereira de Almeida.

Copyright: Humberto Brito

Der Preis ist mit 4000 Euro dotiert und wird seit 1996 jährlich für das Gesamtwerk eines portugiesischsprachigen Autors oder einer Autorin aus dem Bereich Literatur oder Essay verliehen. Die Preisverleihung findet im März statt.

Zuletzt wurden u.a. Ondjaki, Helena Carvalhão Buescu, Ana Luísa Amaral, Carlos Reis, Nélida Piñon und Gonçalo M. Tavares ausgezeichnet.

Die Jury begründete die Preisvergabe an Djaimilia Pereira de Almeida, die unter anderem mit den Romanen Esse Cabelo und Lisboa, Luanda, Paraíso bekannt wurde, mit der entscheidenden Rolle, die sie bei der Erneuerung der zeitgenössischen portugiesischen Erzählung gespielt hat, indem sie Geschichten und Figuren geschaffen hat, die Fragen der Identität, der Vertreibung und des Kolonialismus problematisieren.

Von Djaimilia Pereira de Almeida sind schon zwei Romane in deutscher Übersetzung von Barbara Mesquita im Unionsverlag erschienen:

Im Auge der Pflanzen (Original: A Visão das Plantas)

Seebeben (Original: Maremoto)

In Portugal erschien zuletzt Ende letzten Jahres O Livro da Doença.

Alle Bücher von Djaimilia Pereira de Almeida sind bei uns in der Buchhandlung vorrätig oder bestellbar.

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