Archiv der Kategorie: übersetzungen

Leopoldo Brizuela: Nacht über Lissabon

In diesem Herbst – dem Buchmesseschwerpunkt und der Übersetzungsförderung sei Dank – sind hierzulande viele Übersetzungen argentinischer Autoren erschienen, so auch Leopoldo Brizuelas umfangreicher (über 700 Seiten starker) Roman Nacht über Lissabon (aus dem Spanischen übersetzt von Thomas Brovot), erschienen im Insel Verlag. Der Originaltitel lautet Lisboa – Un melodrama, die portugiesische Übersetzung soll in Kürze erscheinen.

Der Roman spielt in einer einzigen Nacht im November des Jahres 1942 in Lissabon. Die Stadt ist voller dort gestrandeter Flüchtlinge, die darauf hoffen, mit einem der letzten Schiffe der Boa Esperança Europa verlassen zu können. Gleichzeitig wird ein Schiff mit Getreide aus Argentinien erwartet, das noch eine andere geheime Mission erfüllen soll.

Über ein Dutzend Protagonisten (teils erfunden, teils an real existierende Personen angelehnt) treffen in dieser Nacht aufeinander, unter anderem der argentinische Konsul Cantilo, Ricardo, ein Vertrauter des Lissabonner Patriarchen, Amália Rodrigues, der Tangokomponist Enrique Santos Discépolo und seine Frau Tania. Neben der Rahmenhandlung gibt es eine Fülle von dramatischen Lebensgeschichten, die in dieser Nacht aus den unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Figuren erzählt werden.

Eine ausführlichere Rezension von Albert von Brunn ist vor einiger Zeit bei nova cultura! erschienen, aber – kleiner Tipp – lesen Sie, um die Spannung aufrechtzuerhalten,  das Buch zuerst.

Leopoldo Brizuela: Nacht über Lissabon, aus dem Spanischen von Thomas Brovot, Insel Verlag, ISBN 9783458174783, 24,80 EUR , erhältlich natürlich auch bei uns.

 

Nachtrag 07.01.2011 – Albert von Brunn hat Leopoldo Brizuela zu seinem Roman beftragt, nachzulesen bei nova cultura!

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Helder Macedo: Weiße Flecken von Afrika

Der Leipziger Literaturverlag (vormals Erata) setzt seine Reihe mit Übersetzungen portugiesischer Autoren fort. Nach Titeln von Jorge de Sena, Yvette Centeno, Herberto Helder und Fernando Pessoa ist nun im Herbstprogramm der von Markus Sahr übersetzte Roman Partes de África von Helder Macedo erschienen. Der deutsche Titel lautet Weiße Flecken von Afrika . Es handelt sich um einen autobiographischen Roman,  in Portugal bereits 1991 erschienen, der sich mit der portugiesischen Diktatur vor ihrem Untergang und dem Problem der Kolonisierung auseinandersetzt.

Leser aus Leipzig und Umgebung haben am 30.September Gelegenheit, den Roman in einer Lesung mit dem Übersetzer Markus Sahr kennenzulernen. Mitglieder des Übersetzerverbandes „Die Fähre“ lesen aus Ihren Neuerscheinungen um 20.00 Uhr im Haus des Buches in Leipzig, Gerichtsweg 28.

Für alle anderen ist das Buch ab sofort bei uns im Sortiment verfügbar.

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Rui Zink: Portugal BB+

In Portugal gibt es in dieser Woche kaum ein anderes Thema als den Besuch des Papstes, sieht man vielleicht vom Gewinn der Fußballmeisterschaft durch Benfica Lissabon einmal ab. Der portugiesische Schriftsteller Rui Zink, der nie um einen Scherz verlegen ist, hat zu diesem Thema die Glosse Portugal Bem Bom+ verfasst, die sie im Original hier lesen können. Michael Kegler von nova cultura! hat den Text übersetzt, nachzulesen hier, viel Vergnügen!

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José Eduardo Agualusa: Die Frauen meines Vaters

Seit wenigen Tagen im Handel ist das neue Buch von José Eduardo Agualusa: Die Frauen meines Vaters, das in deutscher Übersetzung von Michael Kegler im A1-Verlag erschienen ist – nach Das Lachen des Geckos schon der zweite Titel des Autors bei A1.

Inhaltlich geht es im roadmovieartigen Roman um den angolanischen Musiker Francisco Manso, der bei seinem Tod sieben Frauen zurücklässt. Diese leben verstreut in verschiedenen Städten an der Küste des südlichen Afrikas, und eine der Töchter Franciscos – Laurentina – macht sich nach seinem Tod von Portugal aus auf den Weg, um die Familie kennenzulernen.

2007 ist anlässlich der Veröffentlichung des portugiesischen Originals As mulheres do meu pai eine kurze Besprechung von mir bei nova cultura! erschienen, die Sie hier nachlesen können.

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Thomas Mann: Der Zauberberg

Thomas Mann: A montanha mágicaDer Klassiker aus der Feder von Thomas Mann ist jetzt neu in portugiesischer Übersetzung von Gilda Lopes Encarnação erschienen. Damit liegt A Montanha Mágica in Portugal damit in einer direkten Übersetzung aus dem Deutschen vor. Über viele Jahre wurde in Portugal die Übersetzung von Herbert Caro vertrieben, der den Zauberberg vor Jahren ins brasilianische Portugiesisch übersetzt hatte.  Für Linguisten und Übersetzungswissenschaftler bietet sich somit jetzt sicher eine interessante Vergleichsmöglichkeit.

Gilda Lopes Encarnação spricht in einem Interview des Diário Digital über die Übersetzungsarbeit und über die Übersetzung deutschsprachiger Autoren ins Portugiesische im allgemeinen.

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Mein kleiner Orangenbaum…

Mein kleiner Orangenbaum…heißt die deutsche Übersetzung des Kinderbuchklassikers Meu Pé de Laranja Lima von José Mauro de Vasconcelos, die Anfang des Jahres im Verlag Urachhaus erschienen ist. Es handelt sich um eine Neuauflage der Übersetzung von Marianne Jolowicz. Der autobiographische Roman, der ein Jahr aus der Kindheit des Autors erzählt, ist damit seit längerer Zeit wieder zugänglich. In deutscher Übersetzung mit unterschiedlichen Titeln gab es den Titel schon seit den 1970er Jahren.

Wie immer kann man Buch natürlich bei uns in der Buchhandlung oder online kaufen.

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Brasilianische Autoren in deutscher Übersetzung

Die Waisen des EldoradoÜbersetzungen aus portugiesischsprachigen Ländern sind auf dem deutschen Buchmarkt nach wie vor eher rar gesäet. Umso erfreulicher, dass in diesem Frühjahr gleich mehrere brasilianische Autoren in deutsche Verlagsprogramme geschafft haben.

Bereits im letzten Jahr hatte der Suhrkamp Verlag Asche vom Amazonas, Milton Hatoums Roman Cinzas do Norte in der Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner veröffentlicht, jetzt zieht der Berlin Verlag mit Die Waisen des Eldorado (Órfãos do Eldorado), ebenfalls von Karin von Schweder-Schreiner übersetzt, nach.

Machado de Assis: Tagebuch des AbschiedsIn Katharina Wagenbachs Friedenauer Presse ist mit Machado Assis‘ Tagebuch des Abschieds (Memorial de Aires) in der Übersetzung von Berthold Zilly ein Klassiker der brasilianischen Literatur und gleichzeitig Machado de Assis‘ letzter Roman (1908, kurz vor seinem Tod, publiziert) erschienen.

Der erfolgreiche Roman A casa das sete mulheres von Letícia Wierzchowski wurde eben bei Limes mit dem Titel Das Haus der sieben Frauen veröffentlicht. Das Buch wurde aus dem Spanischen von Stephanie Karg übersetzt, und aus welchem Grund auch immer, hat man den Namen der Autoren auf Letícia Wierz gekürzt.

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Gestern in Babylon hab ich dich nicht gesehen

Der Roman Ontem não te vi em Babilónia von António Lobo Antunes ist jetzt in deutscher Übersetzung von Maralde Meyer-Minnemann mit dem Titel Gestern in Babylon hab ich dich nicht gesehen im Luchterhand Verlag erschienen. Damit erweitert der Luchterhand seine umfangreiche Antunes-Werkausgabe um eine weitere Übersetzung. Alle Titel im Original und deutscher Übersetzung sind natürlich wie immer hier erhältlich.

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José Eduardo Agualusa in deutscher Übersetzung

Druckfrisch eingetroffen ist der von Michael Kegler übersetzte, preisgekrönte Roman O vendedor dos passados des angolanischen Autors José Eduardo Agualusa, der jetzt im A1-Verlag mit dem Titel Das Lachen des Geckos erschienen ist.

Ich will der Geschichte nicht zu sehr vorgreifen, denn der Roman bietet einige Überraschungen, und nichts ist für den Leser ärgerlicher, finde ich, wenn diese schon vor der Lektüre bekannt sind. Felix Ventura, der Protagonist, geht jedenfalls einer ungewöhnlichen Tätigkeit nach – er handelt mit erfundenen Vergangenheiten, stattet die neue angolanische Oberschicht mit glanzvollen Stammbäumen aus, liefert neue Pässe ebenso wie alte Fotografien. Doch eines Tages tritt ein Fremder in Venturas Leben, wie immer erfüllt Ventura seinen Auftrag, erfindet eine neue Identität für den Fremden, der ab sofort José Buchmann heißt – doch dann begibt sich dieser auf die Suche nach den erfundenen Figuren seiner Vergangenheit… – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Wie immer gibt es das Buch im Original und der deutschen Übersetzung natürlich bei uns in der Buchhandlung.

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Auszeichnung für Ondjaki

Der junge angolanische Autor Ondjaki (*1977) ist mit dem Grande Prémio de Conto „Camilo Castelo Branco“ der portugiesischen Schriftstellervereinigung (Associação Portuguesa de Escritores ausgezeichnet wurde. Prämiert wurde der Erzählband Os da minha rua. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird von der Stadtverwaltung in Vila Nova de Famalicão gesponsort.

In deutscher Übersetzung von Claudia Stein ist von Ondjaki der Titel Bom dia camaradas, erschienen im Nord-Süd Verlag, lieferbar.

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