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Prêmio Jabuti 2022

Der Prêmio Jabuti ist der bedeutendenste brasilianische Literaturpreis und wird in 20 verschiedenen Kategorien vergeben. Die Preisträger wurden gestern Abend im Rahmen der Preisverleihung bekanntgegeben.

In der Kategorie „Roman“ wurde in diesem Jahr O som do rugido da onça von Micheliny Verunschk ausgezeichnet (erschienen bei Companhia das Letras). Der Roman ist vielleicht auch für den deutschen Markt nicht uninteressant, denn er erzählt die Geschichte Spix und Martius, die 1817 nach Brasilien kamen mit dem Auftrag, ihre Eindrücke von diesem Land festzuhalten. Drei Jahre und 10.000 Kilometer später kehrten die Entdecker nach München zurück und brachten nicht nur einen ausführlichen Reisebericht mit, sondern auch einen indigenen Jungen und ein indigenes Mädchen, die kurz nach ihrer Ankunft auf europäischem Boden sterben sollten.

Buch des Jahres und gleichzeitig Preisträgerin in der Lyrikkategorie wurde Também guardamos pedras aqui von Luiza Romão (erschienen bei Nós)

Weitere Preisträger sind u.a. Laurentino Gomes für die erfolgreiche Sachbuchreihe Escravidão, in der er sich in drei Bänden mit der Geschichte der Sklaverei auseinandersetzt, Sonhozzz (Salamandra) von Daniel Kondo und Silvana Tavano in der Kategorie Kinderbuch und Enciclopédia negra von Flávio dos Santos Gomes, Jaime Lauriano und Lilia Moritz Schwarcz (Companhia das Letras) in der Kategorie Sozialwissenschaften.

Alle anderen Preisträger (u.a. für Kinderbuch, Biographie, bestes Cover etc.) lassen sich hier einsehen.

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Laurentino Gomes: Escravidão

Sklaverei gibt es seit Beginn der Menschheitsgeschichte, aber sie erreichte erst ein industrielles Ausmaß, als europäische Kolonisten 12,5 Millionen Afrikaner gewaltsam nach Amerika brachten. Der bekannte brasilianische Autor und Journalist Laurentino Gomes hat sich in seinem dreibändigen Werk Escravidão, das schnell zum Bestseller avancierte, der brasilianischen Geschichte der Sklaverei gewidmet. Jetzt ist der abschließende dritte Band des Werks erschienen.

Als größtes Sklavengebiet der westlichen Hemisphäre kamen in Brasilien rund 5 Millionen afrikanische Gefangene an. In der Folge hat das Land heute die größte schwarze Bevölkerung der Welt, mit Ausnahme von Nigeria. Unter den Ländern der Neuen Welt war es auch dasjenige, das sich am längsten gegen die Abschaffung des Menschenhandels wehrte, erst 1888 wurde mit der „Lei Auréa“ die Sklaverei offiziell abgeschafft. Doch die notwendige Integration der ehemaligen Sklaven als Bürger in die brasilianische Gesellschaft über Arbeit, Bildung und auch Zuteilung von Boden hat nie wirklich stattgefunden. Daher ist das Thema bis heute für die nationale Identität Brasiliens prägend wie kein anderes. Laurentino Gomes hat für die drei Bücher seiner gut lesbaren Trilogie viele Jahre geforscht. Alle drei Bände sind bei uns erhältlich.

Laurentino Gomes: Escravidão vol. 1

Laurentino Gomes: Escravidão vol. 2

Laurentino Gomes: Escravidão vol. 3

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Prêmio Jabuti – Buch des Jahres

Der Prêmio Jabuti „livro do ano“ für das beste Buch des Jahres wird in diesem Jahr seit langer Zeit einmal wieder für ein Kinderbuch verliehen. Die Auszeichnung geht an die renommierte Autorin Marina Colasanti für den Titel Breve história de um pequeno amor.

Laurentino Gomes: 1889Im Bereich Sachbuch wurde Laurentino Gomes für sein Buch 1889 ausgezeichnet, das die erfolgreiche Geschichtstrilogie nach den Bestsellern 1808 und 1822 fortsetzt.

Das „Buch des Jahres“ (Literatur und Sachbuch) wird jeweils aus den Preisträgern aller Kategorien des Prêmio Jabuti gewählt.

Bereits vor einigen Wochen waren die besten Bücher in den zahlreichen Unterkategorien  (u.a. bester Roman, beste Erzählung, beste Übersetzung, bestes Design etc.) ausgezeichnet worden. Die Liste der Preisträger findet sich hier.

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