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Manoel de Barros (1916-2014)

Há muitas maneiras sérias de dizer nada, mas só a poesia é verdadeira. (Manoel de Barros)

Es gibt viele ernstgemeinte Arten, nichts zu sagen, aber allein die Poesie ist wahrhaftig.

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Wir trauern um Brasiliens bekanntesten Dichter und unseren Autor, Manoel de Barros, der heute im Alter von 97 Jahren in Campo Grande  nach längerer Krankheit gestorben ist. Er hinterlässt sein Frau Stella und die Tochter Martha.

Manoel Wenceslau de Barros wurde 1916 in Cuiabá geboren. Mit 21 Jahren veröffentlicht er seinen ersten Gedichtband Poemas concebidos sem pecado. Durch seine Herkunft, die er selbst als „ungebändigt” (de bugre) bezeichnete und die wesentlich mehr als eine indigene Abstammung beinhaltet, ist er zu einem besonderen Verstehen des Menschlichen, der Pflanzenwelt, der Gewässer und der Vögel in tiefer dichterischer Verbundenheit über Leib, Geist und Seele befähigt. Im Jahre 1940 schloss er in Rio de Janeiro sein Jurastudium ab und zog 1958 zurück ins Pantanal auf die Farm Nhecolândia. Dort setzte er seine poetischen Schriften fort und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine mehr als 30 Gedichtbände (u.a. 2x Prêmio Jabuti)

Viele zeitgenössische Autoren portugiesischer Sprache sind durch sein besonderes Werk und seine poetische Sprache beeinflusst worden.  In deutscher Übersetzung erschien im vergangenen Jahr  das von Britta Morisse Pimentel herausgegebene Fotoessay „Canto do Mato – Gesang des Dickichts“ mit Texten von Manoel de Barros. Die Brasilianische Botschaft in Berlin zeigt im November eine Ausstellung und Filme über den Autor. Sein Gesamtwerk wird in Brasilien in Kürze wieder neu aufgelegt.

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Themenschwerpunkt: Manoel de Barros in der Brasilianischen Botschaft

Der brasilianische Dichter Manoel de Barros steht im November im Mittelpunkt des Kulturprogramms der Brasilianischen Botschaft in Berlin.

Am Dienstag, dem 4.11. um 19 Uhr findet eine Vernissage mit Fotografien von Britta Morisse Pimentel und die Buchvorstellung von dem bei TFM erschienenen Fotoessayband

Manoel de Barros/ Britta Morisse Pimentel: Canto do Mato - Gesang des DickichtsManoel de Barros/Britta Morisse Pimentel:

Canto do Mato – Gesang des Dickichts

statt. Der Foto-Gedichtband Canto do Mato – Gesang des Dickichts , TFM 2013, von Manoel de Barros, einem der bedeutendsten brasilianischen Dichter, ist eine kontemplative Reise in das Herz Brasiliens, durch Flora und Fauna, auf den Spuren der seelischen Identität der Menschen. Die Hamburger Übersetzerin Britta Morisse Pimentel ergänzt seine Poesie durch die deutschen Übersetzungen und beeindruckende Fotografien und schafft somit ein neues Ganzes. Die gezeigten Fotografien werden von der Poesie beider Sprachen begleitet.

Ort: Brasilianische Botschaft, Wallstraße 57, 10179 Berlin

Einführungsvortrag: Prof. Dr.  Susanne Klengel (Lateinamerika-Institut der FU Berlin), Sprache: Deutsch/Portugiesisch

Der Eintritt ist frei.

Um Anmeldung wird gebeten unter cultural.berlim@itamaraty.gov.br oder

Tel. 030-72628 606/131.

Die Ausstellung Canto do  Mato – Gesang des Dickichts ist vom 4. November bis 20.November in der Brasilianischen Botschaft zu sehen.

Als Finissage zeigt die Brasilianischen Botschaft am 20.11. 19.00 Uhr zwei Filme, die das Leben und Wirken von Manoel de Barros näher beleuchten: Língua de brincar BR 2006, R: Gabriel Sanna/Lucia Castello Branco, 72 min, O (portugiesisch ohne Untertitel): Eine Karte eröffnet die Reise zu einer Begegnung mit dem Dichter Manoel de Barros. Der Weg sind die Landschaften seiner Poesie. Der Dokumentarfilm beleuchtet dabei auch die Leserschaft und die tiefe Sympathie und Freundschaft, die sie mit dem Poeten verbindet. Wenceslau e a árvore do gramofone BR 2008, R: Adalberto Müller, 15 min, OmE: Der junge Wenceslau erlebt die Poesie der kleinen Dinge. Die Schriften des Großvaters, der in einem merkwürdigen Baum lebt, öffnen ihm die Augen für eine neue Sicht auf die Welt. Der Kurzfilm verknüpft de Barros‘ Biografie mit einer fantastischen Geschichte.

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Geschenktipps 1 – Bildbände

Kurz vor Weihnachten kommt ab und an die Frage nach einem repräsentativen Geschenk auf. Bildbände und hochwertige bibliophile Ausgaben sind da immer gut geeignet und beliebt. Die Verlage tragen dem natürlich Rechnung. In diesem Jahr gibt es, auch noch bedingt durch den Brasilien-Schwerpunkt der Buchmesse, eine ganz ordentliche Auswahl von Neuerscheinungen:

MinhaSPDie Reportage-Fotografen Britta Radike und Iatã Cannabrava haben für den kleinen Verlag Esefeld&Traub die brasilianische Mega-City São Paulo festgehalten. Der Bildband MinhaSP, der Teil einer Reihe über Megastädte ist, versucht, die faszinierende Dynamik, die Innovationskraft und die schier endlose Energie São Paulos ebenso einzufangen wie das Verkehrschaos, die Anstrengung zu leben und das Talent, alles zu einem meist guten Ende zu führen. Im Dialog mit den Bildern schreiben  sehr unterschiedliche Autoren in ihren persönlichen Geschichten über das alltägliche und nicht-alltägliche (Über-)Leben in ihrer Stadt.Die Erkundung Brasiliens. Friedrich Sellows unvollendete Reise Die Texte (im Bildband dreisprachig portugiesisch, englisch und deutsch) stammen unter anderem von Willi Bolle, Fernando Bonassi, Jorge de Almeida, Michael de la Fontaine, Ricardo Domeneck, Tanja Dückers, Irene González Pino, Barbara Göbel, Rafael Haddad,  André Sant’Anna, Henry Thorau, und  Berthold Zilly. Einige Eindrücke zu den Fotografien kann man hier auf der Verlagswebseite herunterladen.

Brasilien im 19.Jahrhundert ist Thema von dem bei Galiani erschienenen Die Erkundung Brasiliens. Friedrich Sellows unvollendete Reise, das vom Schauspieler Hanns Zischler, Sabine Hackethal und Carsten Eckert herausgegeben wurde. Es handelt sich hier um das erste deutsche Buch über die Frühzeit der Erkundung Brasiliens, das Bildmaterial stammt aus dem Nachlass Friedrich Sellows und aus den Archiven des Berliner Naturkundemuseums. Das Manoel de Barros/ Britta Morisse Pimentel: Canto do Mato - Gesang des DickichtsOnline-Magazin Berlinda hat Hanns Zischler interviewt, hier lässt sich mehr über die Entstehungsgeschichte nachliesen.

Nicht fehlen darf an dieser Stelle natürlich der Hinweis auf den bei TFM erschienenen Bildband Canto do Mato – Gesang des Dickichts, den wir hier vorgestellt haben, und der neben den Fotografien von Britta Morisse Pimentel seit langem wieder einen kleinen Einblick in die hierzulande noch recht unbekannte Lyrik von Manoel de Barros gibt.

Jan Windszus: LissabonLiebhaber der portugiesischen Hauptstadt Lissabon kommen mit dem gleichnamigen Bildband Lissabon von Jan Windszus aus dem Mare-Verlag auf ihre Kosten. Eine kleine Auswahl der Fotos ist hier in einem Artikel der Zeit zu sehen. Auch im Spiegel wurde der Band bereits besprochen.

Alle hier besprochenen Titel sind wie immer bei uns in der Buchhandlung erhältlich/bestellbar.

MinhaSP – Mein São Paulo (Bildband São Paulo), deutsch, englisch, portugiesisch, 53,00 EUR

Die Erkundung Brasiliens. Friedrich Sellows unvollendete Reise, 39,99 EUR

Canto do Mato – Gesang des Dickichts, 29,00 EUR

Jan Windszus: Lissabon, 58,00 EUR

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Druckfrisch bei TFM – Canto do Mato – Gesang des Dickichts

Manoel de Barros/ Britta Morisse Pimentel: Canto do Mato - Gesang des Dickichts„Schreiben, was nicht geschieht, ist Aufgabe der Poesie.“ (Manoel de Barros)

Pünktlich zum Brasilien-Schwerpunkt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse veröffentlichen wir bei TFM den zweisprachigen Bildband Canto do Mato – Gesang des Dickichts mit Texten von Manoel de Barros und Fotografien von Britta Morisse Pimentel.

Manoel de Barros wurde 1916 in Cuiabá geboren, nach seiner Ausbildung in Rio de Janeiro übernahm er die Fazenda seines Vaters und kehrte in das Pantanal (Bundesstaat Mato Grosso) zurück. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen brasilianischen Lyrik und wird von anderen Autoren wie Mia Couto und Ondjaki als wichtige Referenz genannt. Oft verwirren seine Zeilen den Sinngehalt, überschreiten die Grenzen des Formulierbaren, Manoel de Barros´ Sprache eröffnet neue Wege und bezieht Unbekanntes ein. Durch ungewöhnliche Assoziationen von Bildern ermöglicht er Unmögliches. Britta Morisse Pimentel, die in Hamburg lebt und die Verse des Autors ins Deutsche übertragen hat,  stellt diese Poesie im Aufbruch in 70 Fragmenten seiner Dichtung vor und verknüpft sie mit der Fotografie menschlicher Gegebenheiten und natürlicher brasilianischer Ländlichkeit.

Manoel de Barros/Britta Morisse Pimentel: Canto do Mato – Gesang des Dickichts, zweisprachige Ausgabe portugiesisch-deutsch, ISBN 9783939455103, 29,00 EUR

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Manoel de Barros ausgezeichnet

Zum ersten Mal wird der Prémio de Literatura Casa da América Latina/Banif in diesem Jahr an ein lyrisches Werk eines brasilianischen Autors verliehen. Der brasilianische Autor Manoel de Barros erhält den Preis, der seit 2005 an Autoren aus Lateinamerika verliehen wird, deren Werk in Portugal veröffentlicht ist, für sein Gesamtwerk Poesia Completa, das von der portugiesischen Verlagsgruppe LeYa herausgegeben wird. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Manoel de Barros wurde 1916 geboren und gilt als  der bekannteste zeitgenössische Lyriker Brasiliens.

 

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