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Neues von Fernando Pessoa

Der S. Fischer Verlag setzt erfreulicherweise die vom Ammann Verlag mit viel Liebe und Ausdauer begonnene Edition der Werke Fernando Pessoas fort. Die berühmte Truhe Fernando Pessoas ist ja offenbar nahezu unerschöpflich und bringt immer wieder neue, spannende Facetten des portugiesischen Dichters zu Tage. Der Band Boca do Inferno – Aleister Crowleys Verschwinden in Portugal, übersetzt und herausgegeben  vom Pessoa-Forscher Steffen Dix, beleuchtet eine eher unbekannte Facette aus Pessoas Werk.

Im September 1930 treffen in Lissabon Fernando Pessoa und der für sein kapriziöses Leben berüchtigte englische Okkultist, und Dichter Aleister Crowley aufeinander. Die hitzige Freundschaft endet mit dem plötzlichen Verschwinden Crowleys. Ein mysteriöser Abschiedsbrief taucht auf, angeblich soll sich Crowley an der Boca do Inferno in Cascais das Leben genommen haben, ein Leichnam wird jedoch nie gefunden.

Steffen Dix stellt hier erstmals in deutscher Übersetzung zahlreiche Dokumente aus Pessoas Werk vor und – so das Versprechen des Verlags – löst viele Rätsel, die ins Werk Pessoas führen.

Fernando Pessoa: Boca do Inferno. Aleister Crowleys Verschwinden in Portugal, S. Fischer, 2012, 24,99 EUR

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Ammann Verlag hört 2010 auf

Das Frühjahrsprogramm 2010 wird das letzte sein, das im Züricher Ammann-Verlag erscheint. Diese traurige Nachricht gab das Verlegerehepaar – Egon Ammann und Marie Luis Flammersfeld – heute in einer Pressemitteilung bekannt. Als Gründe nennen die Verleger neben dem fortgeschrittenen Alter vor allem die zunehmend schwierigere Marktsituation für ein anspruchsvolles literarisches Programm. In der heutigen Online-Ausgabe der FAZ findet sich ein ausführliches Interview mit Egon Ammann, in dem er seinen Entschluss begründet.

Fernando Pessoa: António Mora. Die Rückkehr der GötterNeben sehr erfolgreichen zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren, wie Thomas Hürlimann oder Ulrich Peltzer, hat der Ammann Verlag auch immer wieder herausragende „Klassiker“ in hervorragend übersetzten Werkausgaben für die deutschsprachigen Leser zugänglich gemacht – Dostojewskij, Mandelstam und natürlich, für die lusophone Welt besonders hervorzuheben, Fernando Pessoa sind durch Ammann bekannt geworden. Man kann nur hoffen, dass gerade diese herausragenden Backlistautoren in anderen Verlagen weitergepflegt werden, und das soll nicht nur heißen, dass die Bücher weiterhin lieferbar sein sollen, sondern auch dass sich Verlage finden, die diese ambitionierten Projekte fortführen.

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Fernando Pessoa – 120.Geburtstag

Jahrestage sind für viele Verlage und Institutionen ein willkommener Anlass, mit Veranstaltungen und Sondereditionen auf einen Autor hinzuweisen. Der Geburtstag des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa jährt sich am 13.Juni zum 120.Mal. Wäre man jetzt in Lissabon könnte man mit Pessoas Lissabon Reiseführer im Gepäck einen Blick in die Casa Fernando Pessoa werfen und dort

dem umfangreichen Programm im Juni folgen.

Hierzulande darf man sich darüber freuen, dass der Ammann Verlag, seine Pessoa-Werkreihe fortsetzt – im Juni erscheint eine Sonderausgabe des Klassikers Buch der Unruhe – in der unter anderem schon in Neuübersetzung von Inés Koebel die Werke von Ricardo Reis, Alberto Caeiro, António Mora (übersetzt von Steffen Dix), Barão de Teive und zuletzt Álvaro de Campos (allesamt Heteronyme Fernando Pessoas) erschienen sind.

Auch erfreulich, dass für den kleineren Geldbeutel jetzt einige der Titel wieder in einer Taschenbuchausgabe aus dem S.Fischer Verlag lieferbar sind. Neben dem Buch der Unruhe sind das die Lyrikbände von Ricardo Reis und Alberto Caeiro (beide zweisprachig portugiesisch-deutsch) und ein Prosaband von Barão de Teive.

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