Der bekannteste Literaturpreis der portugiesischsprachigen Welt wird 2015 an die portugiesische Autorin Hélia Correia verliehen. Der Preis wurde 1988 von den Regierungen Brasiliens und Portugals ins Leben gerufen und ist mit 100.000 Euro dotiert. Alljährlich wird mit ihm ein portugiesischsprachiger Schriftsteller ausgezeichnet. Im letzten Jahr hatte der brasilianische Historiker Alberto Costa e Silva den Preis erhalten.
Der Jury, die sich einstimmig für Hélia Correia entschied, gehörten in diesem Jahr der Literaturkritiker Pedro Méxia, Rita Marnoto von der Universität Coimbra, der brasilianische Lyriker und Essayist Antonio Carlos Secchin, der Schriftsteller Affonso Romano Sant’Anna ebenfalls aus Brasilien sowie Inocência Mata aus São Tomé e Príncipe und der mosambikanische Autor Mia Couto, der Preisträger von 2013, an.
Hélia Correia hat bisher ein sehr vielfältiges Werk veröffentlicht, das sowohl Romane und Erzählungen, aber auch von der klassischen griechischen Tragödie inspirierte Theaterstücke, Gedichte und Kinderbücher beinhaltet.
Für ihren zuletzt erschienenen Erzählband Vinte degraus e outros contos hatte sie im vergangenen Jahr bereits den Grande Prémio do Conto Camilo Castelo Branco 2014 zuerkannt bekommen.
In einer ersten Reaktion zeigte sich die Autorin überrascht über die Preisvergabe. Ihr langjähriger Verleger Francisco Vale vom unabhängigen Verlag Relógio d’água sprach ebenfalls von einem „unerwarteten, aber wohlverdienten“ Preis.
In deutscher Übersetzung wurden bisher nur einzelne Gedichte und Erzählungen in Anthologien veröffentlicht, so in der 1999 zum 25. Jahrestag der Nelkenrevolution erschienen Ausgabe der Literaturzeitschrift „die horen“ sowie in der 1997 zum Portugal-Schwerpunkt der Buchmesse veröffentlichten Zeitschrift „Metaphora“.
Ein ausführlicher Artikel über die Preisvergabe ist in der Hélia Correia im Público erschienen.
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