José Luís Peixoto: Autobiografia

Eine der spannendsten Neuerscheinungen des ersten Halbjahrs in Portugal ist José Luís Peixotos Roman Autobiografia (erschienen bei Quetzal)

José Luís Peixoto: AutobiografiaIm Lissabon der ausgehenden 1990er Jahre treffen zwei Schriftsteller aufeinander, der junge José – Anfang 30, in einer Lebenskrise, dem Alkohol und dem Spiel verfallen, auf der Suche nach einem Anfang für seinen zweiten Roman  – und der etablierte José Saramago auf dem Höhepunkt seines Schaffens. José soll eine Biographie über Saramago schreiben, doch das ist nur der Beginn eines komplexen Spiels mit Realität und Fiktion.

Saramago als Hauptfigur eines Romans zu besetzen ist natürlich ein bisschen gewagt, zumal es viele reale Bezüge zwischen den beiden Autoren Peixoto und  Saramago gab, sie sind sich natürlich oft begegnet, Peixoto gewann 2001 im Alter von 27 Jahren den Prémio José Saramago für seinen Roman Nenhum Olhar. Dennoch besteht darin auch der große Reiz der Konstruktion, die mit ganz vielen Spiegelungen, Einfällen und intertextuellen Bezügen zu Romanen Saramagos, wie Das MemorialDie Stadt der Blinden oder naheliegend Der Doppelgänger arbeitet.  So bereitet der Roman an sich nicht nur eine großes Lesevergnügen, sondern lädt gleichzeitig dazu ein, das Werk von Saramago wieder- oder neu zu entdecken.

José Luís Peixoto: Autobiografia – ab sofort bei uns in der Buchhandlung und online, ebenso wie viele weitere Romane von José Luís Peixoto und José Saramago.

Kommentare deaktiviert für José Luís Peixoto: Autobiografia

Eingeordnet unter literatura portuguesa, portugiesische Autoren, portugiesische Literatur

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.