Mário de Sá-Carneiro (1890-1916), der Zeitgenosse Fernando Pessoas, ist hierzulande kaum übersetzt und entsprechend wenig bekannt. Zum 1997er Portugal-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse gab es einmal zwei parallele Übersetzungen seines bekanntesten Werks A confissão de Lúcio, die aber beide längst vergriffen und allenfalls noch antiquarisch zu bekommen sind. Umso erfreulicher, dass jetzt bei Matthes&Seitz eine von Frank Henseleit übersetzte Anthologie mit dem Titel Der Wahnsinn erschienen ist. Die Erzählungen über die Obsession des Selbstmordes geben einen Einblick in das kurze, intensive Schaffen von Sá-Carneiro, der zu den Mitbegründern der portugiesischen Moderne zählt und im Alter von nur knapp 26 Jahren in Paris seinem Leben ein Ende setzte.
In Portugal ist vor kurzem der Briefwechsel Sá-Carneiros mit Fernando Pessoa in einer von Ricardo Vasconcelos und Jerónimo Pizarro editierten Ausgabe im Verlag Tinta da China mit dem schönen Titel Em ouro e alma erschienen.
Beide Ausgaben, deren Herstellung im übrigen auch für Hand und Auge sehr angenehm ist (beide gebunden, mit Lesebändchen), bekommen Sie wie immer bei uns in der Buchhandlung oder online.
Mário de Sá-Carneiro: Der Wahnsinn, Matthes&Seitz, 19,90 EUR
Mário de Sá-Carneiro: Em ouro e alma. Correspondência com Fernando Pessoa, Tinta da China, bei TFM für 35,00 EUR
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.