Mia Coutos wunderbarer, autobiografisch inspirierter Roman Der Kartograph des Vergessens ist jetzt auf Deutsch, wie immer übersetzt von Karin von Schweder-Schreiner, im Unionsverlag erschienen.
Der Roman, im Original 2020 mit dem Titel O Mapeador de Ausências bei Caminho veröffentlicht, setzt sich mit der jüngeren Geschichte Mosambiks kurz vor und kurz nach der Unabhängigkeit auseinander. Die Hauptfigur Diogo Santiago, ein respektierter Intellektueller, besucht nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder seine Heimatstadt Beira. Er kommt dort am Vorabend des verheerenden Zyklons Idai an, der die Stadt fast vollkommen zerstören wird. Doch die Rückkehr nach Beira ist für ihn vor allem eine Rückkehr an die Orte seiner Kindheit und Jugend, als Mosambik noch eine portugiesische Kolonie war.
Diogo Santiagos Vater auch ein Poet, versuchte, im Geheimen die Verbrechen der Kolonialtruppen zu dokumentieren. Sein Cousin, der eines Tages plötzlich verschwand, war nie der, für den ihn alle hielten. Und was steckt hinter der tragischen Legende des schwarzen Jungen und des weißen Mädchens, die den Tod wählten, weil ihre Liebe verboten war?
Die junge Frau, mit der sich Diogo rätselhaft verbunden fühlt, scheint Teil dieser Geschichten zu sein.
Große Leseempfehlung und unser Tipp der Woche!
Mia Couto: Der Kartograph des Vergessens, Unionsverlag 2023, 24 EUR
P.S. Für alle Freunde der Kurzprosa von Mia Couto gibt es gute Nachricht. In wenigen Tagen erscheint sein neues Buch Compêndio para Desenterrar Nuvens , für das wir natürlich auch schon Vormerkungen notieren.






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