Gelesen: Dulce Maria Cardoso – Eliete

Es wird Sie vermutlich nicht verwundern, dass wir die Weihnachtspause unter anderem auch zum Lesen genutzt haben.

Darunter war auch der lang erwartete, neue Roman Eliete von Dulce Maria Cardoso, der letzten Jahres in Portugal erschienen ist. Nach ihrem großen Erfolg bei Kritik und Publikum mit dem Vorgängerroman O Retorno, der sich mit dem Schicksal Rückkehrer aus den portugiesischen Kolonien in der Mitte der 1970er Jahre auseinandersetzt , bildet diesmal das gegenwärtige Portugal den Handlungsrahmen.

Eliete ist eine Frau in der Mitte ihres Lebens, sie ist verheiratet, hat zwei fast erwachsene Kinder und führt ein normales Leben in geregelten Bahnen.  Die Demenzerkrankung ihrer Großmutter ist Auslöser für immer neue auftretende kleine Risse, die Eliete ihr bisheriges Leben hinterfragen lassen. Ihr Vater ist früh verstorben, sie wächst mit ihrer Mutter zunächst im Hans der Großmutter auf, ehe sich die Mutter eine eigene Wohnung leisten kann. Früh lernt sie ihren Mann Jorge kennen, mit dem sie zwei Töchter bekommt.   Neben dem Alltag in Cascais, wo die Handlung spielt, und der portugiesischen Zeitgeschichte nimmt die Auseinandersetzung mit der Oberflächlichkeit der sozialen Netzwerke eine große Rolle ein. Eliete versucht, ihre Töchter Márcia und Inês besser zu verstehen, in dem sie ihnen auf Instagram und Facebook  folgt. Sie selbst legt sich unter falschem Namen ein Profil bei Tinder an.

Zuviel soll an dieser Stelle nicht verraten werden, außer vielleicht, dass eine Fortsetzung geplant ist und der Roman mit einem Cliffhanger endet.

Dulce Maria Cardoso: Eliete, Tinta da China 2018 ab sofort bei uns in der Buchhandlung erhältlich.

Kommentare deaktiviert für Gelesen: Dulce Maria Cardoso – Eliete

Eingeordnet unter portugiesische Literatur

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.