Der portugiesische Lyriker Herberto Helder ist tot. Er starb am Montag in seinem Haus in Cascais. Der 1930 in Funchal (Madeira) geborene Dichter galt als der größte portugiesische Lyriker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dessen Werk auch zahlreiche andere Autoren beeinflusst hat. Herberto Helder lebte sehr zurückgezogen, gab kaum Interviews und ließ immer nur die Veröffentlichung einer einzigen limitierten Ausgabe seiner zahlreichen Gedichtbände zu. Zuletzt erschien im vergangenen Juni A morte sem mestre. In deutscher Übersetzung von Markus Sahr ist der Band Die Schritte ringsum (Os passos em volta) lieferbar, der 2006 im Leipziger Literaturverlag veröffentlicht wurde
Herberto Helder gab sein 1948 begonnenes Jurastudium nach kurzer Zeit auf und studierte dann einige Jahr Romanische Philologie. Er wirkte an zahlreichen Zeitschriften mit und veröffentlichte viele Lyrikbände. 1994 wurde ihm der Prémio Pessoa zuerkannt, den er jedoch ablehnte, da er es vorzog nicht in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Weitere Artikel in der portugiesischen Presse: